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Trends der Saison

Leicht und luxuriös in den Wohnmobil-Urlaub

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Urlaub auf vier Rädern erfreut sich weiter großer Beliebtheit. Die Caravaningbranche steuert 2017 auf ein weiteres Rekordjahr zu. Claudius Lüder gibt einen Überblick über die neuesten Entwicklungen.
Veröffentlicht:12.05.2017, 19:36
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Teilintegrierte Wohnmobile

Zu den wichtigsten Neuheiten bei diesen Modellen, bei denen der Fahrgastbereich eines Basisfahrzeuges um den Wohnbereich ergänzt wird, zählt Paul das Weinsberg-Modell Pepper, das für knapp unter 50 000 Euro in den Handel kommt. Günstige neue Einsteigermodelle in dieser Preisklasse gibt es zudem von Bürstner, Dethleffs, Carado, Sunlight, Forster, Adria oder Sun Living. Am anderen Ende der Fahnenstange liegt der Smove von Niesmann + Bischoff, der fast 79 000 Euro kostet.

Integrierte Wohnmobile

Eine ähnliche Bandbreite gibt es bei den integrierten Wohnmobilen, bei denen der Fahrgastraum vollständig in das Fahrzeug und damit den Wohnbereich integriert ist. Neue Modelle haben unter anderem Carado, Sunlight, Dethleffs oder Bürstner im Programm. „Die sind alle ordentlich verarbeitet, gehen bei etwa 58  000 Euro los und sind in vielen Grundrissen lieferbar“, sagt Paul. Zur oberen Mittelklasse zählen die Hymer B-Klasse und der Carthago Chic. „Hier ist der Bauaufwand hervorzuheben, denn diese Modelle liegen dank umfassendem Leichtbau noch unter 3,5 Tonnen, was für die Führerscheinklasse wichtig ist“, so Paul. Denn Besitzer des Pkw-Führerscheins B müssen bei einem Reisemobil ab einem Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen einen Lkw-Führerschein haben. Bei der alten Klasse 3 hingegen liegt diese Grenze erst bei 7,5 Tonnen Gesamtgewicht.

Leichtbau bei Caravans

Auch bei den Caravans verstärkt sich der Trend zum Leichtbau. Ein Beispiel ist der Knaus Travelino. Mit einem Preis von über 18 000 Euro liegt er deutlich über Einsteigermodellen wie Adria Aviva, Bürstner Premio Life oder Dethleffs C‘joy, die zwischen 11 000 und 16 000 Euro liegen. Ein wesentliches Argument für Leichtbau ist die Zugmaschine. Denn je leichter der Anhänger, desto größer ist auch die Bandbreite der Pkw, die einen Caravan ziehen dürfen.

Grenzenloser Luxus

Großer Beliebtheit erfreuen sich Fahrzeuge in den oberen Preisklassen. „Liner von Concorde, Morelo und Niesmann + Bischoff bieten allen erdenklichen Luxus bei Preisen von 100 000 Euro und darüber“, sagt Paul. Hierbei seien die Unternehmen oft bis zu ein Jahr im Voraus ausgebucht und hätten entsprechend lange Wartelisten. Edel geht es auch bei den neuen Campinganhängern zu. „Modelle wie der Eriba Nova, Hobby Premium oder LMC Maestro bieten bei Preisen zwischen 20 000 und 30 000 Euro einen hohen Komfort und ein edles,
oft vom Jachtbau inspiriertes Design.“

Glamping

Ein nicht mehr ganz neuer Trend bei mobilen Urlaubern ist Glamping, bei dem der Komfort eines Hotels mit dem Freiheitsgedanken des Campings kombiniert wird. Hierbei handele es sich meist um originelle, luxuriöse Unterkünfte auf Campingplätzen, wie etwa Zelte aus Holz und Leinwand, oft in privilegierter Lage mit Meer- beziehungsweise Seeblick. „Und gerne auch mit eigener Sauna und Butlerservice“, sagt Stefan Sielaff vom ADAC-Verlag. Vor allem auf südeuropäischen Campingplätzen würden diese Angebote zunehmen.

Das beliebteste Reiseziel

Laut ADAC-Reise-Monitor planen 33 Prozent der Campingurlauber einen Aufenthalt im Inland, 16 Prozent zieht es nach Italien und 12 Prozent nach Frankreich. Die Mehrzahl der Urlauber (42 Prozent) will dabei bis zu 14 Tage unterwegs sein, 33 Prozent sogar bis zu drei Wochen.

Kaufen oder Mieten

Gleichwohl die Kundschaft von Wohnmobilen und Campinganhängern insgesamt jünger wird, von einem Trend will Heiko Paul hier noch nicht sprechen. „Der durchschnittliche Reisemobilkäufer ist 55 Jahre oder älter. Die Mieter gerade von kompakten Fahrzeugen hingegen sind deutlich jünger.“ Die Caravans hingegen, die seit einigen Jahren wieder stark im Aufwind sind, werden laut Dreckmeier verstärkt von jungen Familien gekauft. Dies habe sowohl finanzielle Gründe, liege aber auch daran, dass Familien mit kleinen Kindern nicht so viel herumreisen wollten und oft einen festen Urlaubsplatz bevorzugen.