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Tierische Mitfahrer

Vier Pfoten auf vier Rädern: Hunde im Auto gut sichern

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Autotür auf, Hund rein und losfahren: Während die meisten Menschen ihre Kinder zum Glück anschnallen, sind Vierbeiner oft ungesichert an Bord. Das ist riskant: Springt ein Hund plötzlich herum, kann das einen Unfall verursachen.
Veröffentlicht:27.02.2014, 16:21
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Auch wenn der Hund der beste Freund des Menschen und bei vielen quasi ein Familienmitglied ist, gilt er verkehrsrechtlich als Ladung. „Und ist als solche unbedingt entsprechend zu sichern“, erklärt Jürgen Bente, Referent für Fahrpraktische Programme beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC) hat bei Crashtests ausprobiert, was mit Vierbeinern durchgeführt. Ein ungesicherter 22-Kilogramm-Hundedummy flog dabei von der Hutablage mit knapp 50 km/h ungebremst nach vorne und traf mit dem rund 25-fachen seines Eigengewichts an der Windschutzscheibe auf. „Die Folgen für einen echten Vierbeiner wären fatal“, fasst das Testteam zusammen.

Für jede Hundegröße gibt es Sicherungssysteme

Im Handel sind verschiedene Systeme zur Tiersicherung im Auto erhältlich. Eine stabile Transportbox ist, laut DVR-Angaben, die sicherste Methode. „Wenn sie im Fahrzeug richtig platziert ist“, heißt es weiter. Kleine Boxen könnten hinter den Vordersitzen verstaut werden, größere im Laderaum von Kombis oder Schräghecklimousinen. Dabei darauf achten, dass sie immer in Fahrtrichtung und direkt an der Lehne der Rücksitzbank stehen. Ein Trenngitter allein reiche als Schutz, vor allem für die geliebten Vierbeiner selbst, nicht aus, könne aber zusätzlich zur Box die Sicherheit erhöhen. Im Handel sind außerdem auch Sicherheitsgurtsysteme, ein Tiersicherheitssitz (doggysafe) oder Schutzdecken erhältlich.

Ein Fan der Trenngitter oder -Netze ist auch der Sponholzer Hundetrainer Friedrich Villwock. Schon beim Autokauf sollte man aber an seine Vierbeiner denken, mit einem Kombi sei man auch für größere Hunde gut gerüstet. Und genau das ist der Kritikpunkt an den Boxen. „Für mittelgroße Sorten wie Beagle oder Schnauzer ist das eine wunderbare Erfindung, aber für größere wie Schäferhunde sind Boxen keine echte Alternative“, erklärt Villwock auf Nordkurier-Nachfrage.

Der Fachmann weiß, dass viele Kunden noch heute mit den Tieren auf dem Schoss oder unangeschnallt auf dem Rücksitz herumfahren. „Doch dabei riskiert man nicht nur gefährliche Verletzungen, sondern auch Bußgelder, wenn man in eine Polizeikontrolle kommt“, warnt der Sponholzer. Wer seinen Hund an eine Transportbox gewöhnen will, der sollte ihn zuerst außerhalb des Autos an die Box, gewöhnen. „Und immer daran denken, dass Hunde sich ohne Licht unwohl fühlen. Das gilt für verdunkelte Heckscheiben genauso wie für Boxen mit wenigen Öffnungen“, merkt Villwock an. Das Beste, um Hunde an diese Boxen zu gewöhnen, sei Futter und Belohnung. „Wenn sie die Boxen außerhalb des Autos akzeptieren, kann es aber sein, dass die Lernphase im Auto wieder von null beginnt“, erläutert der Fachmann.