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Auto-Trend

Wenn Heckleuchten zu Kunstobjekten werden

Genf / Lesedauer: 2 min

Früher brannte hinten am Auto ein weißes Birnchen hinter rotem Glas. Mit dem Einzug neuer Technik sind der Fantasie der Designer beim Rücklicht kaum noch Grenzen gesetzt.
Veröffentlicht:17.03.2017, 20:42
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Allzu lange darf man dem neuen DS7 Crossback nicht auf das Heck schauen. Denn sobald sich der Blick in den Rückleuchten verliert, ist man tatsächlich verloren: Rund 50 scharf geschnittene, mit flammend roten LED-Elementen erleuchtete Dreiecke sind darin in einem derart faszinierenden Muster angeordnet, dass man beinahe in Hypnose fällt.

Wenn der DS7 Ende des Jahres auf die Straße kommt, werden ihn seine auffälligen Rückleuchten zwar womöglich unverwechselbar machen. Doch bei der Premiere auf dem Genfer Salon (bis 19. März) sind sie beileibe nicht der einzige Blickfang. Die Designer vieler Hersteller haben den Rotlichtbezirk am Ende der Autos als Spielwiese entdeckt und sich dort zur Frühjahrsmesse ausgetobt. Renault experimentiert bei der Elektro-Studie Trezor mit haarfeinen Lichtleitern, die von Lasern befeuert und wie Origamifäden verwoben werden.

Beim Supersportwagen von Techrules glüht gleich das ganze Heck mitsamt der riesigen Finne auf, wenn der Fahrer das Licht einschaltet oder auf die Bremse tritt. An der Kehrseite des Audi Q8-Concept haben die Bayern über die ganze Breite eine auffällige rote Leuchtlinie gezogen.

Ebenfalls auf maximale Sichtbarkeit setzt der VW-Konzern bei seinem Robo-Taxi Sedric. Weil kein Fahrer mehr am Steuer sitzt und das Vertrauen der anderen Verkehrsteilnehmer umso wichtiger ist, läuft die Rückleuchte nicht nur um das gesamte Heck des Wagens. „Sondern wir haben auch an der Front und den Flanken LED-Flächen, über die Sedric mit der Außenwelt kommunizieren kann“, sagt Johann Jungwirth, der die Digitalisierung des VW-Konzerns leitet.

Dass die Designer mittlerweile so viel Spielraum haben, liegt vor allem am technischen Fortschritt: Jahrzehntelang gab es für die Rückleuchten nur weiße Glühbirnen hinter roten Deckgläsern, und die einzigen Variationen waren die Form und der Schliff dieser Abdeckungen. Doch seitdem es Lichtleiter und LED-Systeme gibt, lassen sich die Rückleuchten individueller gestalten.