StartseiteRegionalMüritzÄrger um Wertstoffhof: Rechlin rechnet immer noch

Wilde Müllhalden nach Schließung

Ärger um Wertstoffhof: Rechlin rechnet immer noch

Rechlin / Lesedauer: 2 min

Vergeblich hatten die Rechliner sich dagegen gewehrt, dass der Landkreis ihren Annahmehof Anfang 2016 schließt. Schon das ganze Jahr ärgern sie sich über wild abgeladenen Müll. Nun gibt es zumindest ein zartes Licht am Horizont.
Veröffentlicht:24.10.2016, 06:05

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Der Laub- und Gartenmüll und die Bauabfälle müssen weg. Da sind sich die Rechliner einig. Doch um ihre Abfälle zu entsorgen, müssen sie entweder zum Wertstoffhof in Mirow oder dem in Röbel fahren. Ein Aufwand, den viele nur ungern auf sich nehmen. „Die Leute schmeißen ihren Müll immer noch wild weg“, sagt der Rechliner Frank Gonell. Einige kommen gar nicht nach Mirow oder Röbel, weil sie nicht mehr motorisiert seien, ergänzt er. Der 72-Jährige hatte bereits im August seinem Ärger über die illegalen Ablagerungen an Rechlins Stadtrand Luft gemacht. 

Er und die meisten anderen Einwohner wünschen sich, dass der Wertstoffhof in Rechlin bald wieder öffnet. Die Annahmestelle musste Ende 2015 schließen, weil der Landkreis seine Abfallentsorgung zum 1. Januar 2016 neu regelte und dabei die Anzahl der Wertstoffhöfe von 20 auf 14 reduzierte. Das Thema Wertstoffhof sei schon auf mehreren Gemeindevertretersitzungen angesprochen worden, so Gonell. Doch es passiere nichts. „Die Kommunalpolitiker vertrösten uns von Sitzung zu Sitzung“, moniert er.

Neue Kurabgabe soll bei den Kosten helfen

Nun kommt Bewegung in die Angelegenheit. Der Landkreis habe ihm signalisiert, dass er nicht gegen die Wieder-Eröffnung des Rechliner Wertstoffhofes sei, sagt Rechlins Bürgermeister Wolf-Dieter Ringguth (CDU). Das sah vor einigen Monaten noch ganz anders aus. „Die Leiterin des kreislichen Umweltamtes war zunächst nicht begeistert von unserem Anliegen“, sagt Ringguth. Sie habe befürchtet, dass es Nachahmer geben könnte. Auf Nordkurier-Nachfrage machte Amtschefin Heike Ameskamp eines deutlich: „Der Landkreis wird sich nicht an den Kosten einer gemeindlichen Annahmestelle beteiligen“.

Inzwischen liegt laut Wolf-Dieter Ringguth eine Kalkulatiion des Entsorgungsunternehmens Remondis vor. Dessen Transporter sollen die Abfälle abholen und nach Mirow bringen. Kommt die Annahmestelle, muss Rechlin die Personalkosten, die Mietkosten für die Container sowie zusätzliche Transportkosten tragen. Es sollen dort Grünschnitt, Baumisch- und Bau-Abfälle angenommen werden. Zur Finanzierung könnte ein kleiner Teil der in diesem Jahr eingeführten Kurtaxe genutzt werden, hat der Bürgermeister schon abgeklärt, wie er sagt.