StartseiteRegionalMüritzAnrainer würden Waren gern umfahren

Nachbarn beraten zur Ortsumgehung

Anrainer würden Waren gern umfahren

Grabowhöfe Waren / Lesedauer: 2 min

Die Wirtschaft als Zugpferd der kommunalen Entwicklung in der Müritzregion bescherte auch den Menschen aus den Dörfern Arbeit, aber auch Fahrwege. Nicht wenige müssen dafür durch Waren. Und schon ist das Thema Ortsumgehung wieder da.
Veröffentlicht:28.03.2017, 06:13
Artikel teilen:

„Das geht uns alle an!“ Enrico Malow positioniert sich in diesen Tagen ganz deutlich pro Ortsumgehung in Waren. Zwar scheine das Thema seit dem vergangenen Jahr vom Tisch, doch nicht für die Anrainergemeinden, meint der Grabowhöfer Bürgermeister. Für ihn und die Gemeinden ploppe das Thema jetzt erst richtig auf: „In den Dörfern um Waren herum gibt es doch sehr viele Menschen, die täglich beruflich in die Städte fahren und meistens durch Waren durch müssen. Auch bei privaten Fahrten oder zu Ärzten beispielsweise auf dem Weg nach Neubrandenburg. Und da haben wohl schon die meisten oft ein Chaos auf der Straße gespürt“, begründet Malow.

In seiner Gemeinde würde man eine Ortsumgehung wie sie etwa mit der sogenannten Westspange in der Müritzstadt avisiert war, begrüßen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung habe man sich mit dem Thema befasst und Fachleute eingeladen. „Wir wollen niemandem Druck machen, aber das alles protokolliert und möchten einfach nur unsere Hoffnung betonen, dass Waren doch noch vor 2030 eine Umgehung bekommen kann. Was wir dafür tun können, würden wir tun“, so Malow. Es gehe nach seinem Wissen nicht nur um das hohe Verkehrsaufkommen, sondern auch um den damit verbundenen Lärm und die Schadstoffe. Er hoffe, dass die Stadt sich bei den weiteren möglichen Plänen den Hoffnungen der Gemeinden nicht versperre und die Umgehung als „alleiniges egoistisches Projekt der Stadt betrachte“.

In anderen Gemeinden nahe Waren habe man ähnliche Ansichten und wolle sich mit dem Thema Ortsumgehung befassen und sich dafür auch Engagierte aus der Bürgerinitiative Pro Ortsumgehung einladen. Diese hatte immer wieder betont, auch nach dem ersten offiziellen Aus für eine Umgehung der Stadt zu kämpfen.

Die Ortsumgehung hatte die Warener mehrere Jahre beschäftigt. Schwerpunkt der Debatte war das Bürgervotum von 2013. „Das Bürgervotum hatte keine gesetzlich bindende Wirkung. Es hätte mit dem Einsatz der Stadtpolitiker für unsere Stadt und ihrem Wissen um die Notwendigkeit einer Ortsumgehung für die zukünftige Generation und auch als Heilbad Waren ganz sicher einen erfolgreichen Weg gegeben“, hatte sich seinerzeit Jochen Schmidt aus der Initiative Pro Ortsumgehung öffentlich geäußert.