StartseiteRegionalMüritzBürgermeister hält sich zu Untreue-Vorwürfen bedeckt

Kritik an Jagdpachtausschreibung

Bürgermeister hält sich zu Untreue-Vorwürfen bedeckt

Waren / Lesedauer: 1 min

Nach der Anzeige wegen Untreue will Norbert Möller die kritisierte Vergabepraxis für die Jagdbezirke in Waren erklären – aber nicht der Öffentlichkeit.
Veröffentlicht:28.07.2017, 15:29
Artikel teilen:

In wenigen Sätzen hat Warens Bürgermeister Norbert Möller (SPD) auf Untreue-Vorwürfe gegen ihn reagiert. Er ließ über seine Pressesprecherin Stefanie Schabbel ausrichten: „Aufgrund des laufenden Ermittlungsverfahrens wird sich der Bürgermeister zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu den erhobenen Vorwürfen in der Öffentlichkeit nicht im Detail äußern. Grundsätzlich ist aber anzumerken, dass die Auswahl des Pächters nicht nur nach der Höhe des Pachtangebots erfolgte, sondern dass unter Einbeziehung aller relevanten Faktoren der optimale Pächter für diesen Jagdbezirk ausgewählt wurde. Dies wird er auch gegenüber der Rechtsaufsicht und der Staatsanwaltschaft begründen.”

„Ich habe nichts anderes erwartet”, kommentierte Stadtvertreter Toralf Schnur (FDP). Ihm sei ohnehin kein Fall bekannt, bei dem die Verwaltung je einen Fehler zugegeben hätte. „Die Stadtverwaltung sollte sich aber im Klaren darüber sein, dass ich Konsequenzen des Bürgermeisters erwarte, sofern sich meine Vorwürfe gegen ihn bewahrheiten”, betonte er.

Toralf Schnur hat Norbert Möller bei der Staatsanwaltschaft und der Rechtsaufsicht des Landkreises wegen des Verdachts der Untreue angezeigt. Der Liberale wirft dem Verwaltungschef vor, im Zuge einer Ausschreibung für die Jagdnutzung in den städtischen Jagdbezirken Kamerun und Warenshof nach der Abgabefrist „völlig vergabefremde Kriterien eingeführt” zu haben. Vor dem Hintergrund, dass der Meistbietende 28 Euro je Hektar bot, der Gewinner aber nur 12 Euro, monierte er auch: „Mit dem Zuschlag an den jetzigen Pächter entstünde der Stadt ein Schaden von 24 000 Euro.”