Dagmar Kaselitz
Awo-Vorsitzende kündigt Rücktritt an
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Dagmar Kaselitz will von ihrem Posten als Vorsitzende des Awo Kreisverbandes Müritz zurücktreten. Den Rücktritt werde sie dann auf einer extra einberufenen Kreiskonferenz vollziehen. Auf dieser soll auch ihr Nachfolger gewählt werden. Wann sie stattfindet ist aber noch offen.
Über diese Absicht habe sie mit dem Vorstand schon seit längerer Zeit gesprochen. „Im Vorstand haben wir uns gemeinsam das Ziel gesetzt, einen notwendigen Neuanfang zu ermöglichen. Inzwischen weht ein neuer Wind in der Awo. Wichtige, tiefgreifende Entscheidungen sind getroffen. Ein Interimsgeschäftsführer wurde eingesetzt”, sagte die SPD-Frau aus Penzlin.
Neue Vorwürfe gegen die Awo
Das Auswahlverfahren für die Einsetzung eines neuen Geschäftsführers laufe. „Die Weichenstellung für eine gute Zukunft ist erfolgt. Damit ist meine Mission mit organisatorischen Reformen und personellen Veränderungen erfolgreich erfüllt. Nun kann ich es verantworten, die Arbeit in andere Hände zu übergeben”, sagte Kaselitz. Der Vorstand werde auf seiner nächsten Sitzung die notwendigen Beschlüsse fassen und die Kreiskonferenz einberufen. Alle organisatorischen Vorbereitungen für eine Nachwahl würden zum nächstmöglichen Termin getroffen.
Am Freitag sah sich die Noch-Vorstandsvorsitzende allerdings schon wieder mit neuen Vorwürfen gegen die Awo-Müritz konfrontiert. Nach Medienberichten haben Staatsanwaltschaft und das Landes-Sozialministerium bestätigt, dass diese derzeit Zahlungen der Bewohner im Awo-Pflegeheim in Penzlin überprüfen. Hier stehe der Vorwurf im Raum, dass die Awo von ihren Bewohnern jahrelang eine Investitionspauschaule kassiert habe, ohne entsprechende Gegenleistungen zu bieten. Dagmar Kaselitz erklärte daraufhin, dass das kassierte Geld die Gebäude-Kosten und die Instandhaltung abdecken würden. Dass die Staatsanwaltschaft die Sache überprüfe, sei ihr indessen nicht bekannt.
Kaselitz hatte den Vorstandsposten der Awo Müritz im November 2016 übernommen, nachdem die Awo-Affäre sich bereits im ganzen Land verbreitet hatte. Mit ihrer Entscheidung wolle sie allen weiteren Spekulationen zu einer Interessenkollision zwischen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit für die Awo Müritz und ihrer hauptamtlichen Tätigkeit als Integrationsbeauftragte der Landesregierung konsequent entgegentreten.
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