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Götz-Peter Lohmann erstes personelles Opfer der Awo-Affäre

Der 700.000-Euro-Mann ist zurückgetreten

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Das war überfällig: Götz-Peter Lohmann ist von allen Funktionärsämtern innerhalb des Awo-Landesverbandes zurückgetreten. Der 74-Jährige war durch seine dubiose und fürstlich entlohnte Doppelrolle in der Awo Müritz massiv kritisiert worden. 
Veröffentlicht:30.07.2016, 11:49

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Awo-Landesgeschäftsführer Bernd Tünker habe Lohmann den Rücktritt vom Amt des stellvertretenden Landeschef nage gelegt, teilte der Awo-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern am frühen Sonnabendmittag in einer Pressemitteilung mit. Hintergrund seien die Vorwürfe im Zusammenhang mit der Awo Müritz.

Dort hatte Lohmann über fast neun Jahre als Vorstandsvorsitzender der Awo Müritz und gleichzeitig als Angestellter einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Awo Müritz gewirkt. Lohmann war damit sowohl Kontrolleur des mittlerweile entlassenen Geschäftsführers Peter Olijnyk als auch Weisungsempfänger von Olijnyk. Wie die Awo Müritz am Donnerstag eingeräumt hatte, war Lohmann für seine Anstellung mit insgesamt 700000 Euro satt bezahlt worden. "Ohne abrechenbare Leistung dafür zu erbringen", so die Awo Müritz vor wenigen Tagen.

"Wir bewerten den Rücktritt Lohmanns zur Zeit nicht", sagte Tünker. Es gehe zu diesem Zeitpunkt darum, die Zuständigkeiten sauber zu trennen. Götz Peter Lohmann könne nicht Mitglied im Landesvorstand sein und gleichzeitig im Zentrum des Prüfverfahrens stehen, das der Landesverband aktuell beim Kreisverband Müritz verfolgt, ergänzte Tünker. Eine Neustrelitzer Anwaltskanzlei prüft die Vorkommnisse in der Awo Müritz - das Ergebnis soll Mitte August vorliegen.

Parallel ermittelt die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg gegen Awo-Ex-Geschäftsführer Olijnyk wegen des Verdachts der Untreue.