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Eier-Preise im Keller - Landwirte geraten unter Druck

Wildkuhl / Lesedauer: 2 min

Aldi hat es vorgemacht, andere Handelsketten wie Norma oder Netto ziehen nach: Nicht mal mehr 10 Cent kostet das Frühstücksei im Laden.  Eine Preisspirale abwärts, die sich auch an der Müritz bemerkbar macht und die Frage aufwirft: Lohnt es sich überhaupt noch, Eier zu produzieren? 
Veröffentlicht:13.01.2014, 18:11

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Gerade im südlichen Müritzbereich gibt es viele Hühnerställe. Eine Entwicklung, die durchaus umstritten ist, aber auch Arbeitsplätze bringt. Doch rechnet es sich noch, als Landwirt auf Legehennen zu setzen? Immer billiger wird das Ei, das in den Supermärkten und Discountern angeboten wird. Die Zehnerpackung aus Bodenhaltung soll statt 1,29 Euro nur noch 0,99 Cent kosten, verkündete Aldi-Süd jetzt, was einen Preisrutsch bei anderen Ketten nach sich zog. Selbst Packungen mit dem Öko-Stempel würden 30 Cent billiger verkauft. Doch welcher Produzent kann da noch mithalten? Sind auch die Landwirte an der Müritz betroffen? Georg Meyer aus Cloppenburg, der in Wildkuhl vier Anlagen mit insgesamt 60 000 Bio-Legehennen betreibt, sieht die Situation durchaus bedenklich. „Es wird immer schwieriger, Eier zu produzieren“, erklärt er.

"Discount-Riese bezieht seine Eier zunehmend aus dem Ausland"

Während besagte Handelskette auf gesunkene Rohstoff- und Erzeugerpreise verweist, kann Meyer dieses Argument nicht gelten lassen. „Für uns hier in Deutschland stimmt das nicht. Die Auflagen, gerade auch für Bio-Betriebe, werden immer höher“. Und Meyer sieht auch den Grund für den Preisverfall: Der Discount-Riese beziehe seine Eier zunehmend aus dem Ausland: aus Rumänien, Holland, Polen etc., wo die Auflagen und damit die Kosten weitaus geringer sind.

„Aber uns ist die Regionalität für unsere Eier wichtig“, sagt Meyer. „Wir haben unsere kooperativen Partner ganz in der Nähe, von denen wir das Bio-Futtergetreide beziehen. Andersherum bekommen die Bio-Betriebe den Dung von unseren Hühnern.“

Auch Saatgut-Preise steigen

Schon 2013 waren die Futtermittelpreise extrem hoch, wobei sich der Markt momentan leicht erholt, Tendenz aber wieder steigend. „Für ihren Bio-Weizen müssen die Erzeuger auch ihr Geld bekommen“, weiß Meyer um steigende Saatgut-Preise, mit denen gerade die ökologisch wirtschaftenden Betriebe zu kämpfen hätten. Letztlich handele es sich bei hiesigen Eiern um Verbandsware, zertifiziert vom Bio-Verband. Die Qualitätsstandards seien sehr hoch.