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Diebesserie in der kleinen Müritzstadt

Einbrüche in Praxen - Röbeler Ärzte in Sorge

Röbel / Lesedauer: 3 min

Die Fahnder in der kleinen Müritzstadt kommen nicht zur Ruhe. Fast jede Nacht ereignen sich neue Einbrüche. Jetzt wurde in die Praxis am Wasserturm eingestiegen. Und die Täter kamen gleich zweimal.
Veröffentlicht:19.11.2014, 14:52

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Die Zahl der Einbrüche in Röbel nimmt gravierende Ausmaße an. Gerade erst waren Täter wiederholt in Bäckerfililalen eingedrungen, auf der Suche nach Bargeld. Und nun musste die Polizei ausrücken, weil in in mehrere Arztpraxen der kleinen Müritzstadt eingestiegen worden war – an verschiedenen Tagen. Deshalb muss inzwischen schon von einer ganzen Diebesserie ausgegangen werden. Begonnen hat der Streifzug der Langfinger in der Nacht zu Freitag. „Ich war gerade beim Frühsport, morgens um 7.20 Uhr klingelte das Telefon“, schilderte Dr. Christoph Bushe, der seine Orthopädie-Praxis am Röbeler Wasserturm hat. Die Sprechstundenschwestern waren am Apparat und berichteten aufgeregt, dass eingebrochen wurde. Dr. Bushe machte sich sofort auf den Weg. Und auch die Polizei war schnell zur Stelle. Zum Glück hatten die Mitarbeiterinnen nichts angefasst, sodass Spuren gesichert werden konnten. Die Täter waren über die Toiletten eingestiegen. Sie hatten die Rolläden hochgeschoben und mit einem Pflasterstein die Scheibe durchschlagen, der dann auch noch die Fliesen innen beschädigte. Gesucht hatten die Täter Bargeld. Sie waren mit einer überschaubaren Beute, die sich in der Kasse befand, geflüchtet.

Arzt warnt seine Kollegen

Nur einen Tag später dann ein neuer Vorfall: In einer weiteren Röbeler Praxis machten sich Einbrecher auf ähnliche Weise zu schaffen. Die Serie riss nicht ab. Von insgesamt fünf Vorfällen berichtet die Polizei. Auch ein Zahnarzt soll betroffen sein, zudem suchten die Eindringlinge die Praxis am Wasserturm ein zweites Mal heim. In der Nacht von Sonntag zu Montag – die zerdepperte Scheibe war noch mit einem Brett notdürftig verschlossen – versuchten die Täter mittels Schraubenzieher die Holzplatte aufzuhebeln – was ihnen aber nicht gelang. In der selben Nacht soll auch beim Röbeler Steinmetz eingebrochen worden sein, erfuhr der Nordkurier. Bei der Wohnungsbaugesellschaft hätten sich ebenfalls Unbekannte zu schaffen gemacht. Gibt es einen oder mehrere Täter? Und haben die Vorfälle miteinander zu tun? Viel Arbeit für die Ermittler.

Dr. Bushe jedenfalls hat inzwischen die gesamte Röbeler Ärzteschaft gewarnt, dass sie ihr Hab und Gut sichern mögen. Er wusste, dass es bei der Polizei konkrete Verdachtsmomente gibt und hofft auf baldigen Fahndungserfolg. Ärgerlich für den Arzt ist dabei nicht nur die Tatsache der Einbrüche an sich, sondern auch, dass die Sprechstunde ausfallen musste – was bei Patienten teilweise auf wenig Akzeptanz stieß, was den Arzt wiederum verwunderte. „Wenn hier drei Polizeiautos vor der Praxis stehen und der Tatort gesichert werden muss, dann ist doch klar, dass keine planmäßige Sprechstunde stattfinden kann“, wirbt er deshalb um Verständnis. Zwar gehe ihm der Einbruch nicht so nahe, als wenn dies zu Hause geschehen würde. Aber motivierend für die Arbeit sei es nicht, gibt er zu bedenken.

Übrigens war die Praxis vor zwei Jahren schon mal von Einbrechern heimgesucht worden. Es gab auch bald Ansatzpunkte, aus welchen Kreisen der Täter stammen sollte, wie der betroffene Arzt schilderte. Im konkreten Fall allerdings sind der oder die Tatverdächtigen noch nicht überführt. „Es gibt Ermittlungsansätze, denen gehen wir nach. Aber alles braucht auch Zeit, um die Spuren auszuwerten“, heißt es aus der Polizeipressestelle in Neubrandenburg.