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Experten sehen Chancen

Fahrlehrer raten Anfängern zu Rasen auf Probe

Penzlin / Lesedauer: 2 min

Der schwere Verkehrsunfall am Wochenende bei Penzlin macht wieder eines deutlich: Junge Autofahrer sind besonders gefährdet - und gefährlich. Experten verweisen dabei besonders auf Selbstüberschätzung und falsches Risikoverhalten.
Veröffentlicht:28.10.2013, 19:03
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Alles richtig gemacht - und trotzdem Opfer eines schweren Verkehrsunfalls geworden. Diese bittere und folgenschwere Erfahrung mussten am Wochenende die Insassen eines Autos auf der Kreisstraße 10 machen, die nichts ahnend und guter Dinge in Richtung Penzlin unterwegs waren. Eine 18-jährige Fahrerin kam mit ihrem Fahrzeug nur Sekunden vor der Begegnung mit jenem Auto in einer Linkskurve ins Schleudern. Bei dem Zusammenstoß wurden ein Mann und eine Frau schwer verletzt (der Nordkurier berichtete).

"Leider kein Einzelfall", konstatiert der Leiter des Polizeihauptreviers in Waren, Wulf Nehls. "Bei jungen Fahrern zwischen 18 und 25 Jahren besteht immer noch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, in Verkehrsunfälle verwickelt zu werden." Hauptursache, so der Polizeirat, sei das zu gering ausgeprägte Risikoverhalten der jungen Fahrer. Dazu käme die geringe Erfahrung mit besonderen Situationen im Straßenverkehr. "Erfahrene Kraftfahrer verreißen nicht so schnell und geraten dann auch nicht ins Schleudern." Die Statistik gibt dem Revierleiter recht: Junge Autofahrer sind überproportional häufig an Verkehrsunfällen beteiligt: Obwohl die Altersklasse nur einen Anteil an der Gesamtbevölkerung von unter zehn Prozent inne hat, sind die 18- bis 25-Jährigen an rund 19 Prozent aller Zwischenfälle auf den Straßen des Landes dabei. "Bei allen subjektiven Fehlern, die von jungen Autofahrern begangen werden - es gibt Situationen, die kann man auch in der Fahrschule nicht lernen", gibt Wulf Nehls zu bedenken.

Der Chef der City-Fahrschule in Waren, Wolfgang Gleich, schlägt in die selbe Kerbe. "Man kann in den Fahrstunden nicht jede Situation üben". Fahrlehrer, so Gleich, können an ihre Schüler nach der Prüfung immer nur appellieren, die Vernunft walten zu lassen. "Jugendliche Dynamik und Selbstüberschätzung bilden oft ein gefährliches Paar." Käme dann noch Unerfahrenheit hinzu, sei es bis zur möglichen Katastrophe meist nicht weit. "Ich rate jungen Fahrern, die vielleicht ein halbes Jahr Fahrpraxis besitzen, zum Sicherheitstraining". Bei den vom ADAC, dem TÜV oder der Dekra angebotenen Kursen können Fahrer sich und ihr eigenes Fahrzeug unter der Anleitung erfahrener Verkehrspädagogen auf Übungsplätzen testen. "Und zwar richtig. Hier kann geprobt werden, was alles passieren kann und wie man darauf richtig reagiert", so der Fahrlehrer.