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Kreis sieht Verwalter in der Pflicht

Für kleinere Tonne an den Eigentümer wenden

Ludorf / Lesedauer: 2 min

Weil ein Mieter in Ludorf den Mut hatte, öffentlich seinen Wohnungsverwalter zu kritisieren, guckt nun quasi auch der Landkreis genauer in seine Tonne.
Veröffentlicht:23.06.2017, 16:33
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„Der Mann hat Recht”, kommentierte Kreissprecherin Haidrun Pergande den Vorstoß von Matthias Sperling aus Ludorf, endlich eine kleinere Mülltonne zu bekommen und dafür auch Wohnungseigentümer- und verwalter nicht aus der Verantwortung und öffentlichen Kritik zu nehmen.

„Wenn es bei seinem offenkundig berechtigten Wunsch nach einer kleineren Mülltonne mit dem Wohnungsverwalter nicht weiter geht, dann sollte sich der Mieter dringend und schriftlich an den Eigentümer wenden. Einen anderen Weg gibt es nicht. Der Landkreis kann da nichts tun”, machte die Sprecherin deutlich. Nach ihren Recherchen haben alle Mieter in dem von Sperling betroffenen Block Einzeltonnen so wie Sperling auch. Seine sei ihm mit 60 Litern zu groß und mit 112 Euro im Jahr zu teuer als Single.

Das hatte er der Wohnungsgesellschaft „Tau Hus“ in Bollewick und dem Nordkurier mehr als ein Mal mitgeteilt. Da er allein nichts ausrichten kann, sollte der Bewirtschafter eine kleinere Tonne oder einen Container beim Kreis ordern, damit unterm Strich die Müllgebühr für ihn und nach seinem Wissen auch im Interesse anderer Mieter sinke. „Tau hus“, die im Auftrag der Gemeinde als Eigentümer die Wohnungen verwaltet, hätte allerdings seit Monaten nicht reagiert. Grund seien die spät eingetrudelten oder gar noch ausstehenden Müllgebührenbescheide für 2016 gewesen, ohne die man nicht handlungsfähig sei.

„Die Bescheide für den Verwalter des Blockes und für Ludorf sind schon Ende November des vergangenen Jahres, Januar, Anfang Februar 'rausgegangen, und zwar für 2016 und 2017“, betonte die Kreissprecherin. Zudem sei zu keiner Zeit ein entsprechender Antrag des Verwalters beim Landkreis eingegangen, in dem es um eine andere Tonnengröße gegangen sei. „Da müssen ja etliche Tonnen vor den Haustüren des Wohnblocks stehen“, bemerkte Haidrun Pergande. Sie könne die Argumente des Mieters nachvollziehen. Statistisch rechne man mit rund zehn Litern Müll pro Woche und Person. Das könne ein alleinlebender Mieter bei einer Tonnenabfuhr im 14-tägigen Turnus beim besten Willen wohl nur selten vollbekommen. Im Sinne der preiswertesten Lösung für den Mieter rät sie dazu, sich an einen Tisch zu setzen und notfalls auch den Kreis um Rat und Hilfe zu bieten.