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Windpark zwischen Kogel und Rogeez?

Gegner sagen Sturm voraus

Fünfseen / Lesedauer: 2 min

Rings um die Dörfer Kogel, Satow und Rogeez herrscht große Aufregung unter den Einwohnern – schon wieder.
Veröffentlicht:19.02.2014, 20:50
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In aller Regel finden sich zu den Gemeindevertretersitzungen der gewählten Abgeordneten in Fünfseen nicht viele Neugierige ein. Häufig genug debattieren die Frauen und Männer aus Kogel, Satow, Rogeez, Adamshoffnung und Grüssow, wie in anderen Gemeinden auch, ohne viele Zuhörer. Gut möglich, das sich dies am Donnerstag um 19 Uhr im Gemeindehaus zu Kogel anders darstellt.

Eine Bekanntmachung, vor wenigen Tagen angeschlagen in allen Ortsteilen, hat schon jetzt viele Einwohner mobilisiert. Denn der Regionale Planungsverband der Mecklenburgischen Seenplatte mit Sitz in Neubrandenburg hat bekannt gegeben, eine rund 170 Hektar große Fläche zwischen Kogel und Rogeez könnte sich als geeignet erweisen, um hier Windkraftanlagen zu errichten. Eine Nachricht, die für Aufregung sorgt. Barbara Fiedler meldet sich als Erste beim Nordkurier und findet die ganze Sache „ungeheuerlich“. Denn schon einmal, vor acht Jahren, habe es konkrete Pläne gegeben, hier Windräder zu errichten. Seinerzeit gründete Barbara Fiedler eine Bürgerinitiative, die sich „Freier Horizont“ nannte und Sturm gegen das Vorhaben lief. Hunderte Einwohner protestierten gegen die Wind-Energiegewinnung in der Gemeinde. „Und die Gemeindevertretung hat damals einen Beschluss gefasst, keine Windkraftanlagen zu gestatten“, so Fiedler. Sorge um den Naturschutz, das verschandelte Landschaftsbild und ausbleibende Touristen in den Ferienwohnungen bestimmten 2006 das Meinungsbild.

Der Bürgermeister der Gemeinde Fünfseen, Eberhard Lindenau, versteht die Aufregung nicht so recht. „Die Tagesordnung der Gemeindevertretersitzung enthält doch gar keinen Punkt, der sich mit der Windenergie beschäftigen soll“, so das Gemeindeoberhaupt auf Nachfrage. Möglich allerdings, wendet Eberhard Lindenau ein, dass sich Bürger in der Einwohnerfragestunde zu dem Thema melden könnten. Allerdings, „die Gemeinde kann zwar in dem offiziellen Anhörungsverfahren Einwände geltend machen, kann theoretisch den Bau aber nicht verhindern“. Er selbst sei bei dem Thema „zweigeteilt“, so Eberhard Lindenau. Sicher würden riesengroße Windräder die Landschaft nicht verschönern, andererseits aber müsse man sich anhören, was dabei für die Gemeinde und die Bürger herausspringen könnte. Der Bürgermeister kündigte für März und April Einwohnerversammlungen zum Thema Windkraft in allen Ortsteilen der Gemeinde an. „Dann werden wir offen mit allen darüber sprechen.“