Veranstalter kündigen "Kreativpause" an
Fusion-Festival 2017 fällt aus
Lärz / Lesedauer: 2 min
Einmal Fusion, immer Fusion? Bislang galt dieser Grundsatz. Nach dem Festival ist vor dem Festival, darauf war Verlass. Und auch künftig wird es vom Prinzip her nicht viel anders sein. Die nächste Fusion kommt bestimmt. Dennoch: Während die Vorfreude auf das am Mittwoch beginnende 20. Festival gerade überwiegt, werden all die „Kulturkosmonauten“, die dieser Tage anreisen, auch mit einer Hiobsbotschaft konfrontiert. In den Programm-Heften steht es schwarz auf weiß: Im nächsten Jahr wird es kein Fusion-Festival geben!
Theaterfestival als Trostpflaster
Diese Nachricht schlägt ein. Warum diese Pause? Wer bereits ein Bändsel am Handgelenk trägt, sieht das darauf gedruckte Datum der nächsten Fusion mit „27. 6. bis 1. 7. 2018“ angegeben. Geduld ist also angesagt. Nicht ein, sondern zwei Jahre trennen die Feierwilligen vom nächsten „Ferienkommunismus“, wie der Veranstalter sein Festival gern beschreibt.
Martin Eulenhaupt, Chef des ausrichtenden Kulturkosmosvereins Müritz, erläutert die Gründe: „Da kommen mehrere Sachen zusammen. Aber es ist auch eine Kreativpause, um sich neu zu erfinden.“ Und: „Wir wollen eine Verschnaufpause haben, um uns besser aufzustellen, um ein Jahr mehr Zeit zu haben auch für bauliche Dinge, die wir auf dem Gelände realisieren wollen.“ So wird es durchaus sichtbare Veränderungen geben. Auf das Luftschloss beispielsweise, das einst von seinem Berliner Standort umständlich nach Mecklenburg transportiert wurde, müssen die Festival-Gäste künftig verzichten. Es wird in absehbarer Zeit abgerissen.
Allerdings, wer jetzt in tiefe Trauer verfällt und die Jubiläumsveranstaltung gar nicht so recht genießen mag, dem sei als Trost gesagt: Auch wenn 2017 keine Fusion ansteht, das at.tension-Theaterfestival wird es geben, und zwar vom 31. August bis 3. September 2017. Und das hat auch seinen Reiz: weniger Leute, weniger Lautstärke, aber ganz viel Kultur. Kurzum, eine doch sehr angenehme Alternative für alle, die ausgefallene Produktionen und spektakuläres Freilufttheater lieben.