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Geflügelmast

Nach geplanter Anlage kräht offenbar kein Hahn mehr

Groß Luckow / Lesedauer: 2 min

Die Bürgerinitiative in Groß Lukow kann aufatmen. Ein Landwirt wollte dem Örtchen 300 000 geflügelte Bewohner bescheren. Der Plan ist jetzt vom Tisch.
Veröffentlicht:11.08.2013, 20:15

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Nach vier Jahren findet der Streit ein Ende, den Herbert Kraus in Groß Lukow ausgelöst hatte. Der Landwirt aus dem hessischen Aschaffenburg führt in dem Penzliner Ortsteil einen Agrarbetrieb und wollte deutlich expandieren. Im Jahr 2009 war bekannt geworden, dass Kraus eine Geflügelmastanlage plant. 300 000 Tiere sollten in Groß Lukow auf Kochtopf, Grill und Ofen vorbereitet werden. Zu der Mastanlage sollte auch eine Biogasanlage gebaut werden. Offenbar hat Kraus nun das Interesse an dem Großprojekt verloren.

Wie das Raumordnungsamt Neubrandenburg mitteilt, seien die Vorbereitungen für das Raumordnungsverfahren eingestellt worden. Mit sofortiger Wirkung. Das Verfahren war 2010 auf Druck von Bevölkerung und Stadtvertretung anberaumt worden. Im damals noch eigenständigen Groß Lukow, wie auch im designierten Fusionspartner Penzlin hatte sich heftiger Widerstand gegen die Anlage geregt. Maximal 40 000 Tiere wollten die Kommunalpolitiker für den Standort zulassen. Eine eigens gegründete Bürgerinitiative hatte gegen das Großprojekt der Geflügelmastanlage protestiert. Sie argumentierten mit den Belastungen durch Keime, Staub, Geruch und Antibiotika. Auch der zusätzliche Lieferverkehr spielte eine Rolle im verbalen Kampf gegen die Anlage.

Kraus hatte den Kritikern damals vor geworfen, die Fakten zu verzerren. Die zuständige Behörde hatte zunächst eine Reihe von Untersuchungen und Anhörungen durchgeführt. Zuletzt war es um das Verfahren sehr still geworden. Wie das Amt nun erklärte, habe man sich mehrfach bei dem potenziellen Investor nach dem aktuellen Stand seines Vorhabens erkundigt – erfolglos. Kraus wolle an dem Projekt offenbar nicht weiter festhalten.