StartseiteRegionalMüritzNeues Kapitel in der Awo-Affäre

Staatsanwaltschaft bleibt aktiv

Neues Kapitel in der Awo-Affäre

Waren / Lesedauer: 2 min

Erneut muss sich die Staatsanwaltschaft Schwerin mit einem Vorfall in der Awo Müritz befassen. Ob es „strafrelevante Anhaltspunkte” gibt, werde derzeit geprüft, heißt es aus der Landeshauptstadt.
Veröffentlicht:25.07.2017, 06:29

Artikel teilen:

Claudia Lange, Pressesprecherin bei der Staatsanwalt Schwerin, hält sich noch bedeckt – mit Hinweis auf die laufende Überprüfung. Noch seien es keine Ermittlungen, betont die Oberstaatsanwältin und möchte damit zunächst Spekulationen vorbeugen, dass der Affären-geplagten Arbeiterwohlfahrt ein neuer Skandal ins Haus steht.

Nach den Untreue-Vorwürfen gegen die ehemalige Führungsriege der Awo Müritz geht es jetzt um eine Investitionspauschale in Höhe von 9,83 Euro, die jeder Bewohner des Altenpflegeheims in Penzlin täglich zahlen muss. „Da kommen über die Jahre Hunderttausende Euro zusammen. Wo ist das Geld hin? Hier sieht es schäbig aus. Hier ist seit Jahren nichts investiert worden. Mir kommen die Tränen, wenn ich sehe, unter welch erbärmlichen Verhältnissen meine Mutter hier leben muss“, hatte sich eine Angehörige bereits im Mai auf einer Veranstaltung im Pflegeheim Penzlin Luft gemacht.

Nach einer Begehung vor Ort hatte das Sozialministerium die Staatsanwaltschaft informiert und um Prüfung gebeten. „Investitionskosten müssten durch den Träger nachgewiesen werden, hieß es am Montag aus dem Sozialministerium.

Awo-Chefin kündigt Rücktritt an

Dass diese Überprüfung durch Staatsanwaltschaft und Sozialministerium an die Öffentlichkeit gelangt ist, hat Awo-Müritz-Chefin Dagmar Kaselitz schon einmal veranlasst, vorsorglich ihren Rücktritt anzukündigen. Die SPD-Politikerin ist im Hauptberuf Integrationsbeauftragte des Landes und im Sozialministerium angestellt. Und ausgerechnet dieses Ministerium prüft jetzt die Awo Müritz – pikant.

Zumal nach Recherchen des Nordkurier in anderen Einrichtungen der Awo Müritz noch wesentliche höhere Investitionspauschalen erhoben werden. Beispielsweise im Medizinisch-Pflegerischen-Versorgungszentrum (MPVZ) in Waren. Dort müssen Bewohner täglich die stolze Summe von 22,55 Euro für etwaige Investitionen berappen.

Lesen Sie hier einen Kommentar zum Thema.