Sperren hielten nicht
Ölfilm auf der Müritz verschmiert Hunderte Boote
Waren / Lesedauer: 2 min
Das ganze Ausmaß der Öl-Havarie von Donnerstagabend zeichnet sich erst am Tag danach ab. Denn die sofort eingebrachte Ölsperre am Volksbad konnte scheinbar nur einen Teil des Öls zurückhalten. Jetzt wurde deutlich, dass auch der Uferstreifen bis nach Kamerun von einem Ölfilm bedeckt ist. An der dortigen Werft und beim benachbarten Seglerverein sind Feuerwehr, Wasserschutzpolizei, Umweltamt und Gutachter in diesen Stunden noch dabei, sich ein Bild vom Schaden zu machen.
"Doch das ist keine kleine Katastrophe", ist sich Holger Grundmann, Chef des Warener Seglervereins sicher. Von der Ölschicht betroffen seien nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern Hunderte Boote. "Die sollten in diesen Tagen gekrant und winterfest gemacht werden. Doch so wird das natürlich nichts", meinte er.
Geplatzter Schlauch war Schuld
Spezialfirmen werden im Laufe des Freitags an der Werft und den Bootsschuppen nahe des Kletterwaldes erwartet. Sie sollen den Ölfilm aufnehmen und entsorgen, informierte die Wasserschutzpolizei.
Während einer Heizölbelieferung eines Eigenheimes in der Warener Weststadt war am Schlauch des Tankwagens eine Schelle gebrochen, während der Fahrer mit dem Kunden im Keller des Hauses war. Es habe sich eine "nicht unerhebliche Menge Heizöl über die Straßenentwässerung in die etwa 900 Meter entfernte Binnenmüritz ergossen, sagen die Wasserschützer. Betroffen von dem Unglück äußerte sich gegenüber Nordkurier ein Sprecher des Mineralöllieferanten. Das werde ein Fall für die Versicherung.