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Silzer Camper-Streit geht weiter

Platzverweis für früheren FIFA-Schiedsrichter

Silz / Lesedauer: 2 min

Klaus Peschel, Interessenvertreter der Dauercamper in Silz, soll sofort den Zeltplatz räumen. Der Strom wurde schon abgeklemmt
Veröffentlicht:19.09.2014, 16:03
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Seit sechs Jahren erholt sich der Sachse Klaus Peschel vom Frühjahr bis in den Herbst auf dem Zeltplatz in Silz. Gemeinsam mit seiner Frau Gabriele bewohnt der Dresdner als Dauercamper und Pächter des Vereins Heidepark Silz eine Parzelle. Und das sollte, so der 73-Jährige, auch noch etliche Jahre so weitergehen. Aber da  hatte Klaus Peschel, langjähriger Fußball-Schiedsrichter, der in seiner Karriere unter anderem 13 Länderspiele und 80 Begegnungen im europäischen Klubfußball geleitet hat, die Rechnung ohne den Vorstand des Vereins gemacht, der das Gelände von der Gemeinde gepachtet hat und mit allen Campern die Mietverträge abschließt.

Die Querelen mit dem Verein, der allen Campern kündigte und ihnen neue Mietverträge vorlegte, haben in den vergangenen Wochen weit über die Grenzen des Zeltplatzes für Aufmerksamkeit gesorgt. Um ihre Interessen besser vertreten zu sehen, haben die Dauerbewohner auf dem Platz einen Camperbeirat gewählt, dem Klaus Peschel vorsteht.

Doch dem Mann ist jetzt die Rote Karte gezeigt worden. Wegen „Verbreitung von Unruhe und aggressiver Stimmung“, wurde Peschel Hausverbot erteilt, binnen zweier Tage soll er den Platz verlassen, ansonsten droht ihm eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch. Zur Unterstreichung des festen Willens wurde dem Ex- FIFA-Schiedsrichter schon der Strom abgeklemmt. Vereinsvorstand Uwe Müller war auf Nordkurier-Nachfrage zu keinem Kommentar bereit. Doch kann sich der Camper-Vertreter auf die feste Solidarität seiner Nachbarn verlassen. Ein Verlängerungskabel bringt Licht, andere Camper drohen schon mit Protestdemos, sollte die Kündigung nicht rückgängig gemacht werden. Und Peschels Rechtsbeistand, der Malchower Anwalt Rickert Reeps, hat die außerordentliche Kündigung schon zurückgewiesen.