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Polizei verhinderte Zusammenstöße bei Demonstration

Demokraten in Waren zeigten Flagge

Waren / Lesedauer: 2 min

Rund 50 zum Teil vermummte rechte Demonstranten marschierten am Sonnabend durch Waren. Auf dem Neuen Markt zeigten allerdings die Demokraten der Stadt Flagge gegen rechts.
Veröffentlicht:01.10.2016, 13:03

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Die Demonstration zum Thema "Heimat und Tradition bewahren" in Waren ist Sonnabendnachmittag ohne größere Störungen beendet worden. Zuvor hatten sich nach Polizeiangaben rund 70 Demonstranten am Warener Bahnhof versammelt. Sie waren nach Beobachtungen teilweise vermummt und trugen unter anderem Transparente mit der Aufschrift "Asylwahn stoppen". Zunächst rund 30 linke Gegendemonstranten hatten sich ebenfalls dort eingefunden. Beide Gruppen skandierten Sprüche. Die Polizei zeigte jedoch Präsenz und trennte die Gruppen. Beim Marsch in Richtung Innenstadt kam es laut Polizei und Beobachtern auf der Marschstrecke zu mehreren Versuchen von Aufzugsgegnern, die 
Marschstrecke zu blockieren. Unter anderem setzte sich eine Gruppe von Aufzugsgegnern im Bereich der Kietzstraße/Mühlenstraße auf die Fahrbahn. Die Polizei lotste die Marschierer vorbei.

Mit Erreichen des Neuen Marktes wurde die geplante Zwischenkundgebung des Aufzuges im Eingangsbereich Neuer Markt/Mühlenstraße/Markstraße abgehalten. Nach Beendigung des ersten Redebeitrages erklärte die Versammlungsleiterin die Versammlung für beendet. Entgegen ersten Einschätzungen vor Ort hat nicht die Polizei den Marsch beendet. Beobachtern zufolge wollte man wohl Konfrontationen vermeiden, da zeitgleich eine von 12 bis 15 Uhr auf dem Neuen Markt angemeldete Gegenversammlung unter dem Motto "Für eine offene Gesellschaft" stattfand. Mit Transparenten wie "Waren ist bunt! Toleranz.Vielfalt", "Waren ist eine bunte Stadt und hat euch Nazis satt" oder "Nicht eure Stadt! Nicht eure Regeln! Unsere Straßen sind bunt" boten die Demokraten der Stadt dem Marschierern Paroli.

Die Polizei geleitete die rechten Marschierer anschließend zurück zum Warener Bahnhof. Auf dem Rückweg kam es nach Polizeiangaben zu weiteren Störversuchen durch Aufzugsgegner, so auch im Bereich der Mozartstraße. Durch ein schnelles Eingreifen der Polizeikräfte konnten Auseinandersetzungen verhindert werden. Nach Einschätzung der Polizei hielten sich etwa 75 Aufzugsgegner im Stadtgebiet Waren(Müritz), insbesondere im Bereich des Neuen Marktes auf.

Insgesamt waren 71 Polizeibeamte der Polizeiinspektion Neubrandenburg, der Kriminalpolizeiinspektion Neubrandenburg und der Bereitschaftspolizei Mecklenburg-Vorpommern im Einsatz. Die Bundespolizeiinspektion Stralsund führte einen eigenen sogenannten "anlassbezogen Einsatz" im Bereich des Bahnhofes durch. Dabei erfolgten sechs Identitätsfeststellungen, die Sicherstellung eines Baseballschlägers sowie neun Durchsuchungen von Personen und mitgeführten Sachen. Weiterhin wurden fünf Verstöße gegen das Versammlungsgesetztes festgestellt und zwei weitere Strafanzeigen wegen des Verdachts der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Beleidigung aufgenommen.