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Braunbär unheilbar krank

Ruhe in Frieden, Siggi

Stuer / Lesedauer: 2 min

Braunbär Siggi aus dem Bärenwald Müritz litt an mehreren schmerzhaften Verletzungen und war nicht mehr zu retten. Er musste eingeschläfert werden.
Veröffentlicht:15.08.2017, 09:34

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Am Montagnachmittag nahmen die Tierpfleger des Bärenwaldes Müritz Abschied von Braunbär Siggi. Der 26 Jahre alte Bär litt an Knie- und Hüftgelenksarthrose sowie an Spondylose, einer schmerzhaften Veränderung der Wirbelsäule, die durch Bandscheibenverschleiß ausgelöst wird. Siggi lebte seit 2012 im Bärenwald, einem Tierschutzprojekt der Stiftung Vier Pfoten. Der Bär stammt ursprünglich aus dem Wildgehege Hellenthal in der Nähe von Aachen. Dort lebte er mit seinem Sohn Balou in einem winzigen Gehege ohne jede Rückzugsmöglichkeit. Vier Pfoten brachte Vater und Sohn vor fast fünf Jahren ins 16 Hektar große Bärenschutzzentrum in Stuer. Hier konnten die beiden zum ersten Mal in ihrem Leben ein Dasein als echte Bären führen.

„Siggi litt bereits seit Jahren an Spondylose und wurde mit Medikamenten behandelt. Diese schlugen zuletzt jedoch immer weniger an“, berichtet Vier-Pfoten-Sprecherin Melitta Töllner. Im Leibniz Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin (IZW) wurde der Bär am Montag von Spezialisten genau untersucht und unter anderem im Computertomografen gescannt. Leider lieferten die Untersuchungsergebnisse eine schlimme Diagnose: Siggi war austherapiert. Um ihn von seinem Leiden zu erlösen, musste er am Montag von Tierärzten des IZW eingeschläfert werden.

Sabine Steinmeier, Cheftierpflegerin des Bärenwaldes Müritz, erinnert sich: „Von Zeit zu Zeit ließ Siggi sich von seinem Sohn zu Ringkämpfen herausfordern, doch an sich war er eher ruhiger Natur. Siggi war mit 180 Zentimetern Körperhöhe relativ klein für ein Bärenmännchen. Gern genoß er ein Bad im Teich und planschte stundenlang im Wasser. Seine Lieblingsspeisen waren Weintrauben und Honig. Wir werden Siggi sehr vermissen“, sagte sie.