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Finanzierung

Stoppschild für Bücherbus in der Müritzregion?

Seenplatte / Lesedauer: 2 min

Um aktuelle Medien für einige „wichtige“ Bibliotheken im Land kaufen zu können, streicht Schwerin die Mittel für die Fahrbüchereien. Warten ab 2014 Rentner und Kinder in entlegenen Dörfern nun umsonst auf den beliebten Bücherbus?
Veröffentlicht:05.11.2013, 19:22

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Die Ankündigung von Bildungsminister Brodkorb, die Mittel für die Fahrbibliotheken im Land zu streichen, sorgt für Empörung. Noch dazu die Art: Der Bibliotheksverein, der den Bücherbus an der Seenplatte organisiert, erfuhr dies aus der Zeitung. „Was sind 5260 Euro für ein Land, wenn dadurch die Lebensqualität auf dem Dorf weiter leidet?“ fragt Vorstands-Chefin Cornelia Grosch. „Wir sind ein Flächenland, in dem nicht jeder über die Strasse gehen und teilhaben kann an kulturellen Möglichkeiten“, verdeutlicht auch die einstige Gemeindebibliothekarin Angelika Scheer die Wichtigkeit lebenswerter Angebote auf dem Land.

Fällt der Zuschuss ab 2014 weg, könnte dies das Aus der einzigen noch verbliebenen Fahrbibliothek im Landesinnern bedeuten, nachdem bereits von einst 16 ohnehin nur noch fünf Bücherbusse durch MV rollen –  als einst hoch gelobte Alternative zu kostspieligeren Dorfbibliotheken  Die Rollbücherei versorgt 25 Gemeinden mit 22 Ortsteilen im Ex-Müritzkreis. Dabei war sogar an eine Erweiterung im Großkreis gedacht. Mit 30 500 Euro vom Kreis und Gemeinde-Zuschüssen von 1,28 Euro pro Einwohner habe die Bibliothek samt Fahrer gerade unterhalten werden können. Eine Umwälzung auf die ohnehin knappen Gemeindekassen käme nicht in Frage, denn auch das bedeutete das Aus der Bücherei. Willkommene Sponsoren liefern immer nur Sicherheit für ein Jahr.

Springt nun der ohnehin finanziell angeschlagene Kreis ein? Eigentlich sind die ehrenamtlich tätigen Vereinsleute des Kämpfens müde nach vielen Kürzungen. „Aber wir wollen nicht, dass Bildung und Freizeitchancen noch weiter minimiert werden und dass man uns nicht einfach so übergeht“, sagt Scheer.  Der Kreistag nimmt sich des Themas an, Landtagsabgeordnete sind sensibilisiert. Corniela Grosch glaubt:  „Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen“.