Forderung von SPD-Stadtvertreter Volker Seemann
Trauerkreuze sollen vom Straßenrand verschwinden
Waren / Lesedauer: 1 min
Deutliche Worte hat am Mittwochabend der Warener Stadtvertreter Volker Seemann (SPD/Grüne-Fraktion) gefunden. Vor dem Stadtparlament forderte er von der Verwaltung, das Kreuz am Straßenrand nahe der Kuhtränke in Waren zu beseitigen. Das Trauersymbol war vor rund einem Jahr errichtet worden, nachdem sich auf der Strecke ein tödlicher Unfall ereignet hatte. Ein 67-jähriger Mann war von einem unter Alkohol und Drogen stehenden jungen Mann ohne Fahrerlaubnis aus dem Leben gerissen worden.
„Man kann es nicht öffentlicher machen, wie sehr ein Mensch in Vergessenheit geraten ist”, so Seemann auf der Stadtvertretersitzung. Das Kreuz, das von der Betreiberin eines an den Unfallort angrenzenden Restaurants vor rund einem Jahr aufgestellt worden sei, falle auf durch seine Vernachlässigung. „Das sieht schmutzig aus, das Gesteck scheint von Weihnachten zu sein. Das ist entwürdigend für den Toten”, kritisierte Seemann. Er sieht ein generelles Problem mit solchen „Trauerorten im öffentlichen Raum”. „Zum Trauern sind Friedhöfe da, aber keine öffentlichen Straßen und Wege”, meinte er. „Ich möchte weder Kreuze noch Halbmonde noch Davidsterne in der Stadt sehen, um an Menschen zu erinnern. Der Straßenrand sei nicht für jüdisches, muslimisches oder christliches Gedenken der Toten zuständig. Nun sei die Stadt am Zuge, auf seine Forderung zu reagieren.