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Wegen Bürgerprotest

Volksbad-Bebauung vorerst auf Eis gelegt

Waren / Lesedauer: 2 min

Die geplante Wohnbebauung in der Straße Am Volksband ist für dieses Jahr von der politischen Agenda verschwunden. Frühestens Mitte Februar wird über das umstrittene Projekt entschieden.
Veröffentlicht:26.10.2016, 07:21

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Aufgeschoben ist nicht aufgehoben – heißt es im Volksmund. Ob dieses alte Sprichwort auch am Volksbad gilt, entscheidet sich in vier Monaten. Auf Nordkurier-Nachfrage teilte die Stadt Waren mit, dass die Stadtvertreter erst in der Sitzung am 15. Februar nächsten Jahres zum Volksbad-Wohnprojekt ihr Votum abgeben sollen. Zuvor soll Ende Januar der Stadtentwicklungsausschuss zusammenkommen, um Einzelheiten des Bauvorhabens zu erörtern.

Mit diesem Aufschub haben die von der Bauinvestition betroffenen Anwohner einen ersten Teilerfolg erzielt. Die „Interessengemeinschaft maßvolle Bebauung am Volksbad“ hatte in den vergangenen Wochen vehement gegen das Projekt protestiert. Die von Investor Heiko Bartmann angedachte Wohnbebauung auf einem Grundstück zwischen der Straße Am Volksbad, Walter-Rathenau-Straße und Röbeler Chaussee war von den Bürgern als zu massiv und verdichtet eingeschätzt worden. 

Info-Veranstaltung für Bürger

Als erste Reaktion auf die Bürgerproteste hatte Bartmann zugesagt, sich an den Erschließungskosten zu beteiligen sowie gleichzeitig die Geschosszahl von drei auf zwei zu reduzieren und auf die Tiefgarage zu verzichten. Erste Skizzen einer geänderten Planung hat der Investor in der Zwischenzeit der Stadtverwaltung vorgestellt. Diese modifizierten Entwürfe — und das dürfte der zweite Teilerfolg für die Anwohner sein — wird die Stadt in einer zusätzlichen Bürgerinformationsveranstaltung Ende November/Anfang Dezember erläutern.

In einer ersten Einwohnerversammlung Anfang August hatte es zwischen Investor und Stadt auf der einen und Anwohnern auf der anderen Seite emotionale Auseinandersetzungen gegeben. Teile der Anwohner — und später auch der Politik — hatten der Verwaltung undurchsichtige Praktiken beim Grundstücksverkauf vorgeworfen. Als diese Vorwürfe immer stärker geworden waren, hatte die Mehrheit der Politiker Klärungsbedarf angemeldet und das Planungsverfahren nicht weiter vorangetrieben.