StartseiteRegionalNeubrandenburg"Abrechnung" mündet in Hilfsangebot

Abschied vom Tierheim

"Abrechnung" mündet in Hilfsangebot

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Zwischen Katastrophenstimmung und Bereitschaft zum Neubeginn – so die Atmosphäre auf dem Hof des Tierheims, wo die bisherigen Betreiber noch einmal Rede und Antwort stehen wollten.
Veröffentlicht:24.03.2017, 17:31

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Der Tierschutzverein Neubrandenburg will auf den neuen Betreiber des Tierheims Neubrandenburg, das Freizeitzentrum Hinterste Mühle, zugehen, um Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auszuloten. Das ist das Fazit einer öffentlichen Runde, zu der der Vorsitzende des Vereins, Kurt Kadow, am Freitag eingeladen hatte. Kadow, der nach immer unversöhnlicher scheinenden Auseinandersetzungen mit der Stadt in einer Woche die Verantwortung für das Haus abgeben muss, hatte angekündigt, „Rede und Antwort zu stehen“.

„Ein Tierschutzverein ohne Tierheim ist dennoch ein Tierschutzverein“ – dies war einer der zukunftsweisendsten Sätze, die am Freitag auf dem Hof des Neubrandenburger Tierheims gesprochen wurden. Vor allem Mitglieder und Verbündete des Tierschutzvereins waren dem Aufruf gefolgt – sowohl Anhänger als auch Kritiker Kadows, der noch einmal die Konflikte der vergangenen Monate Revue passieren ließ. In seiner Bilanz „Wir haben keine Fehler gemacht“ blieb er unerschütterlich – auch wenn ihm selbst Tierfreunde eine Mitschuld an der Eskalation der Ereignisse vorwarfen. „Warum gibt es so oft Wechsel im Vorstand?“, spielte Peggy Schmieder auf Unmut innerhalb des Vereins an; der frühere Tierheim-Mitarbeiter Robert Meder lastete seinen Bruch mit dem Verein dem Wirken Kadows an. Andere Tierfreunde wiederum – wie etwa Karl Pahl, der die nun entstandene Situation als „Katastrophe“ beschrieb – stärkten ihrem Vorsitzenden den Rücken und betonten sein selbstloses Engagement.

„Wir wissen alle, wie impulsiv er sein kann“, vermittelte Frank Schemming, der als stellvertretender Vereinsvorsitzender seinem Chef zur Seite stand. Nachdrücklich trat er dem Vorwurf nicht nachvollziehbaren Finanzgebarens entgegen.

Auch wenn das Interessenbekundungsverfahren aus Kadows Sicht „keine ehrliche Ausschreibung“ gewesen sei – dem Kriterium, gegen den Bewerber dürfen keine Verfahren wegen tierschutzrechtlicher Verstöße vorliegen, stand eine Bußgeld-Verurteilung Kadows aus dem vergangenen Jahr entgegen –, sehe er sich aber „in keinster Weise im Clinch“ mit der Hintersten Mühle, die den Zuschlag erhielt.