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Legenden begeistern beim 25. Tollenseseelauf

Alles begann auf einer Serviette

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Christoph Sten, Jan-Peter Weiß, Shenja German und Jürgen Thiele sind Läufer durch und durch. Erstmalig haben sie eine Staffel gebildet und sind allen davon gelaufen. Ihre Geschichte begann auf einem Stück Papier.
Veröffentlicht:14.06.2015, 18:05
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Ob es eine Schnapsidee war, die sich die Männer da einst ausdachten? Immerhin hatten sie Spaß, als sie vor drei Jahren auf einer Serviette schrieben, wie die legendäre Staffel für die Teilnahme am Tollenseseelauf aussehen soll. Erster Läufer: „Der kleine Berliner“. Zweiter Läufer: „Der Dicke aus Poppendorf“. Dritter Läufer: „Der mit der großen Fresse aus Waren“. Vierter Läufer: noch nicht feststehend. Eigentlich wollten Jürgen Thiele, Jan-Peter Weiß und Christoph Sten schon 2014 diese legendäre Staffel mit Leben erfüllen. Geklappt hat es nun zum 25-jährigen Jubiläum des Tollenseseelaufs. Als vierten Mann holten sie sich den Russen Shenja German, Vize-Europameister im Halbmarathon M40, mit ins Boot. Und sie zelebrierten als Turbine-Legenden eine echte Lauf-Orgie rund um
den Tollensesee.

Alle vier Männer gehörten zu ihren Hochzeiten zur Crème de la Crème im Laufsport. Sie holten Titel und Medaillen. Und letztlich legten sie am Samstag eine Rennzeit hin, die selbst durch den schnellsten Marathoni nicht geknackt werden konnte. Anschließend ist den Männern, alle heute Mitte 40 und älter, die Freude über ihren Sieg gegen Hitze und Co. anzumerken.

Wettkämpfer durch und durch

Doch wie schwer war es denn nun eigentlich? „88 Kilogramm schwer“, kommt die prompte Antwort von Jan-Peter Weiß, der schweißgebadet den „Todesberg von Zippelow“ bezwungen hat. Warum gerade er diesen Berg mit seinem Gewicht hoch hetzen musste, ist ihm auch nach dem Lauf noch schleierhaft, wie er mit einem Augenzwinkern sagt und schaut zu Schlussläufer Jürgen Thiele, der rund 60 Kilo auf die Waage bringt. „Das wurde so festgelegt“, meint dieser mit einem Lächeln. Aufgegeben hätte Jan-Peter Weiß, der noch heute in Poppendorf nahe Rostock wohnt, aber nie. „Und wenn ich auf allen Vieren vorwärts gekommen wäre“, betont er. Sie alle seien eben immer noch Wettkämpfer.

Einmal eine gemeinsame Staffel zu stellen, das haben sich die Herren schon lange gewünscht. „Jeder trägt für den anderen Verantwortung. Das geht Hand in Hand“, sagt Christoph Sten aus Waren. Hand in Hand überquerten die Männer dann auch standesgemäß gemeinsam die Ziellinie.