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Volles Haus bei "Fifty Shades of Grey"

Als die Hüllen fallen, will keine mehr brav sein

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Hunderte Kinobesucher hatten sehnsüchtig auf das Kinospektakel des Jahres gewartet: „Fifty Shades of Grey“ verzückte die Damenwelt in Neubrandenburg. Denn das einstige Kopfkino nahm Gestalt an und zeigte, was auch in heimischen Schlafzimmern alles möglich sein kann.
Veröffentlicht:12.02.2015, 23:28
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Als sich Hauptdarsteller Christian Grey das weiße Hemd aufknöpfte, ging ein Seufzen durch den Kinosaal im Neubrandenburger Cinestar. Es folgte die erste heiße Szene in dem Filmstreifen „Fifty Shades of Grey“, der am Donnerstag in den deutschen Kino anlief. Mütter, Töchter, Schwestern, Tanten und auch Großmütter – sie waren gleich in zwei Kinosälen zu finden, denn auf Grund der überwältigenden Nachfrage hatte das Neubrandenburger Kino noch einen zweiten Saal geöffnet, um dem Ansturm gerecht zu werden.

Männer sind im Kinosaal rar

Es ist ein Film, in dem es um Macht, Kontrolle und auch um Liebe geht. In dem ein Mann und eine Frau die Spielarten der Lust ausprobieren und er ihr die Sadomaso-Welt zu Füßen legt. In Saal fünf war die Zahl der Männer an zwei Händen abzuzählen. Der Neubrandenburger Familienvater Michael Tucholski hatte vor Filmbeginn keine Ahnung, was ihn erwartet. Seiner Frau Jana zuliebe war er mitgekommen. Bereits Mitte Dezember hatte seine Angetraute die Karten für dieses Spektakel gekauft und als „echter Ehemann“ – so bezeichnete Jana Tucholski ihren Schatz – machte er es sich in einem Kinosessel gemütlich und hielt sich wacker.

Ohne Männer waren Anne Dielenberg und ihre Tante aus Burg Stargard gekommen. Denn die Liebsten sind Lkw-Fahrer und waren unterwegs. „Mein Mann hat sich die Hörbücher von ‚Fifty Shades‘ mit auf die Fahrt genommen“, sagte die 28-Jährige. Während die einen Männer arbeiteten, hatten die fünf Damen Doris Ladendorf, Mandy Wiethoff, Dana Streuling, Heidi Haedtke sowie Gabi Stuth aus Altentreptow, Klatzow und Reinberg ihre Göttergatten weitestgehend zu Hause beziehungsweise ebenso auf Arbeit gelassen. Sie hüteten die Kinder. Oder der Opa daheim war zum Aufpassen eingesprungen. Für die Frauen, die es sich bei Sekt gut gehen ließen, sollten Phantasien befeuert werden. Anders gesagt: Warum nicht mal schauen, ob das, was auf der Leinwand geboten wurde, auch mit dem übereinstimmt, was die eine oder andere vielleicht schon selbst ausprobiert hat, sagte Dana Streuling mit einem Augenzwinkern.