StartseiteRegionalNeubrandenburgBürgermeister zeigt Bus-Eigentümer an

Streit um Schrott-Fahrzeug

Bürgermeister zeigt Bus-Eigentümer an

Roga/Salow / Lesedauer: 2 min

Der alte Doppeldecker-Bus in Roga steht zwar nicht mehr auf öffentlichem, sondern auf privatem Land. Die Gemeinde will trotzdem gegen den Eigentümer vorgehen, aber der Ausgang ist ungewiss.
Veröffentlicht:30.03.2017, 04:45

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Die Gemeinde Datzetal will im Fall eines Schrott-Busses auf einem Privatgrundstück in ihrem Bereich Anzeige gegen den Eigentümer erstatten. Der alte, gelbe Doppeldecke hatte für Aufsehen gesorgt, weil er Anfang Februar urplötzlich in Roga aufgetaucht war und dort zum Teil auf Gemeindeland gestanden hatte. Jetzt stehe er auf einem privaten Grundstück abseits der Hauptstraße und dagegen könne man auch nichts machen, meint die Verwaltung nach Rücksprache mit dem Landkreis.

Mit dieser Entwicklung sei er überhaupt nicht zufrieden, sagte der Bürgermeister jetzt während der Gemeindevertretersitzung, als Vertreter der Verwaltung den Fall aus ihrer Sicht noch einmal schilderten. Sie sehen keine Versäumnisse, aber Jan Umlauft ist sich sicher: „Wir hätten ihn am 8. März als Abfall deklarieren und abschleppen können!“ Denn am 7. März lief die Frist ab, bis zu der der Eigentümer das ausrangierte Gefährt, das zum Teil auf einer öffentlichen Fläche stand, entsorgen sollte. Dem war der Besitzer nicht nachgekommen, er hatte sich aber zumindest im Friedländer Rathaus gemeldet.

Vom Bus geht keine Gefahr aus

Nach Ansicht der Verwaltung kann man dem Eigentümer aus ordnungsrechtlicher Sicht nun zunächst nichts mehr vorwerfen. Es gehe keine Gefahr von dem Bus aus, da keine Betriebsstoffe auslaufen und die Eingangstür ist nach erneuter Aufforderung nun auch vernagelt, wie Birgit Apelt vom Bau- und Ordnungsam erklärte.

Bürgermeister Jan Umlauft konnte seine Mitstreiter in der Gemeindevertretung dafür gewinnen, gegen den Eigentümer Anzeige wegen illegaler Müllentsorgung zu erstatten. Denn der gelbe Bus ist nicht das einzige ausrangierte Fahrzeug auf dem Grundstück, dort stehen noch ein weiterer Bus und einige alte Wohnwagen.

Das Umweltamt des Landkreises sehe für eine solche Anzeige zwar keine Grundlage, so Birgit Apelt, aber die Gemeinde will es trotzdem versuchen. „Machen Sie es doch, dann haben Sie eine Antwort“, sagte Bau- und Ordnungsamtsleiterin Sigrid Häberer. Wie die Aussicht auf Erfolg sei, könne er nicht sagen, so Jan Umlauft, „aber es kostet erstmal nichts“, meinte er.