Schiene statt Straße
Gleis-Neubau macht Rangieren überflüssig
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min
1500 Vierzigtonner-Lkw mehr auf der Straße im Jahr – das würde drohen, wenn die Bahnverbindung Neubrandenburg-Friedland eingeht. Damit das nicht eines Tages passiert, nahmen Oberbürgermeister Paul Krüger und Landrat Heiko Kärger (beide CDU) den symbolischen Spaten in die Hand und starteten den Bau eines kurzen, aber hochwichtigen Gleisstückes. Im Industriegelände an der Ihlenfelder Straße in Neubrandenburg entsteht ein Verbindungsstück zwischen dem Friedländer Gleis und dem Netz der Bundesbahn.
Dieses Verbindungsstück ist 400 Meter lang. Es wird auf einem Damm geführt und kostet rund 1,1 Millionen Euro Die Bauarbeiten beginnen in der nächsten Woche mit Rodungen. Die Arbeiten sollen insgesamt neun Monate dauern. Das Vorhaben wird über das Land gefördert, den Eigenanteil teilen sich Stadt und Landkreis.
Bahnverbindung für Güterverkehr wichtig
Bisher ist der Zugverkehr zwischen Neubrandenburg und Friedland außerordentlich umständlich. Güterzüge, die vom Netz der Deutschen Bahn kommen, müssen geteilt werden. Diese Teilzüge werden in Richtung Demminer Straße gezogen. Dort wird rangiert, so dass der Zug schließlich nach Friedland fahren kann. Wenn das neue Verbindungsgleis fertig ist, können die Züge in ihrer ganzen Länge einfach durchfahren – ohne zu rangieren.
Die Bahnverbindung Neubrandenburg-Friedland ist vor allem deshalb so wichtig, weil in Friedland ein Industrielager besteht, in dem in erster Linie Dünger aus Piesteritz (Sachsen-Anhalt) umgeschlagen wird. 50 bis 60 Güterzüge, beladen jeweils mit 1000 Tonnen Dünger, werden pro Jahr von Piesteritz nach Friedland gebracht. Wenn das auf der Schiene nicht mehr möglich ist, müssten etwa 1500 Vierzigtonner diese Last transportieren.
Dank des neuen Verbindungsstücks wird es auch möglich, rund 2,5 Kilometer nicht mehr benötigte Gleise und zwei Brücken über die Datze abzubauen.