StartseiteRegionalNeubrandenburgGroßer Zoff um einen Spielerwechsel

Da ist was schiefgelaufen

Großer Zoff um einen Spielerwechsel

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Abwehrrecke Tony Engel taucht kurz vor dem Saisonstart in den Spielerkadern zweier Fußball-Landesligisten auf: Bei Hanse Neubrandenburg und beim Penzliner SV.
Veröffentlicht:27.07.2017, 15:36

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Spielt er nun in Blau oder spielt er in Gelb? Verquere Situation. Sowohl der SV Hanse Neubrandenburg als auch der Penzliner SV haben in den vergangenen Tagen ihre Kader für die kommende Saison verkündet. Und da tauchte Defensivspezialist Tony Engel im blauen Trikot des SV Hanse auf, für den er bereits in den vergangenen Jahren am Ball war – allerdings auch im gelben Dress der Penzliner, die den 28-Jährigen als ihren Neuzugang vorstellten und herzlich willkommen hießen. Undurchsichtig! Was via Facebook zu Kritiken, Häme, Äußerungen des Unverständnisses führte.

Hanse-Präsident Thomas Resske ist, wie er zugab, „stinksauer. Tony Engel hat sich bei uns nicht fristgerecht abgemeldet. Erst am Mittwoch, 26. Juli, erhielt ich eine zurückdatierte Kündigung. So geht das nicht! Von uns bekommt er nicht ohne Weiteres die Freigabe. Heißt: Er dürfte – Stand jetzt – keine Spielberechtigung für den Penzliner SV haben“. Resske erregt vor allem die Art und Weise des Vorgangs: „Die Penzliner haben nicht mit offenen Karten gespielt. Bei uns im Vorstand ging keine offizielle Anfrage zum Thema Engel ein. Alles geschah hintenrum. Das kann nicht sein.“

Die Viertorestädter Hanseaten, wie Konkurrent Penzlin in der Fußball-Landesliga Ost zugange, geben offenbar nicht klein bei. „Warum auch?! Das Fehlen von Tony Engel reißt so kurz vor dem Saisonstart ein Loch in unsere Mannschaft, das wir uns bezahlen lassen wollen“, klang Hanse-Boss Resske am Donnerstag entschlossen.

Suche nach Lösung statt Schlammschlacht

Ganz andere Töne von der Gegenseite. „Auch wenn ich persönlich an der Sache nicht beteiligt war, habe ich mich im Namen unseres Vereins beim SV Hanse entschuldigt“, sagte Peter Lukesch, der sportliche Leiter beim Penzliner SV. „Ich verstehe die Reaktion der Neubrandenburger. Bei uns ist da einiges schiefgelaufen. Falsche Informationen und Fehler bei den Formalitäten spielten eine Rolle“, so Lukesch. „Die Schuldfrage ist also geklärt, eine Schlammschlacht sollte vermieden werden.“ Nun gelte es, gemeinsam eine Lösung für das Problem zu finden. Denn: „Fakt ist, dass Tony bei uns Fußball spielen möchte.“ Zumal in dieser Hinsicht eine familiäre Tradition existiere. „Es waren schon einige Engels bei uns im Verein aktiv, Tony guckte ihnen als lütter Bengel zu. Seine Mutter ist eine Penzlinerin.“

Tony Engel, ein versierter Innenverteidiger, ist in der Fußball-Region alles andere als ein Unbekannter. Der gebürtige Viertorestädter gehörte einst als Junior den Vorgänger-Vereinen des 1. FC Neubrandenburg 04 an, wechselte später in die Herren-Oberliga nach Torgelow, kehrte dann zum FCN zurück und zählte ab 2015 zum SV Hanse.