Auf ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause sollen die Neubrandenburger Stadtvertreter einen folgenschweren Entschluss fassen und der beabsichtigt Veräußerung von Wohnungen aus dem Bestand der Neubrandenburger Wohnungsgesellschaft (Neuwoges) zustimmen. 618 Quartiere, so heißt es in dem Beschlussvorschlag aus der Stadtverwaltung, stehen demnach zum Verkauf. Das soll mehr als
6,7 Millionen Euro in die Kassen der Stadt spülen – Geld, mit dem ein Teil der Neubrandenburger Schulden bezahlt werden soll. Dafür hatten die Stadtvertreter schon im Februar, als das Haushaltssicherungskonzept mehrheitlich beschlossen wurde, votiert.
Noch wolle man bei der Neuwoges aber keine näheren Angaben zu den Standorten machen. Die betroffenen Mieter, so heißt es weiter, würden aber frühzeitig informiert werden.
Allerdings, so der Vorschlag aus dem Rathaus an die Stadtvertreter, von den mehr als 600 Wohnungen sollen insgesamt 118 zunächst der Neubrandenburger Wohnungsgenossenschaft Neuwoba angeboten werden. Knapp 300 können an „Investoren allgemein“ gehen. 199 Wohnungen sollen als „Reserve“ dienen – für den Fall, dass die Neuwoges mit dem Verkauf der anderen das 6,7-Millionen-Euro-Ziel nicht erreicht.
Der Verkauf soll allerdings vorgezogen werden. Hieß es ursprünglich, die Wohnungen gehen 2018/19 „über den Tisch“, ist jetzt sogar schon vom zweiten Halbjahr 2017 die Rede. Der Grund: Neuwoges und Stadt befürchten zu einem späteren Zeitpunkt niedrigere Preise und Erlöse, weil steigende Zinsen mögliche Käufer zusätzlich belasten könnten.