StartseiteRegionalNeubrandenburgHygiene-Kontrolleure waren schon im Zwergenhaus

Streit um Zustände in Kita

Hygiene-Kontrolleure waren schon im Zwergenhaus

Altenhagen / Lesedauer: 3 min

In Altenhagen stehen sich Eltern und Kita-Leitung verfeindet gegenüber. Auf Facebook diskutieren unsere Leser, wie Anne Jachtner und ihren Kindern zu helfen ist.
Veröffentlicht:28.01.2014, 16:54

Artikel teilen:

Der Fall von Anne Jachtner und ihren Kindern Tom und Toni-Niki beschäftigt viele Leser. Die Mutter hatte sich immer wieder über die Zustände in der Kita Altenhagen beschwert. Aber statt sachlicher Kritik sei sie beleidigend geworden, so Norbert Dawel vom Trägerverein JUL. Das Maß sei voll gewesen. Er kündigte die Betreuungsverträge für ihre Kinder.

Jetzt wurde bekannt: Auf Jachtners Beschwerden hin kontrollierte das Gesundheitsamt schon im November die Kita Zwergenhaus. „Der Reinigungszustand entsprach nicht den Hygienegrundsätzen“, sagt Sachgebietsleiterin Dr. Marion Piek. An den Waschbecken gab es keine Flüssigseife. Schimmelpilzbefall war aber nicht erkennbar. Die Hygiene-Kontrolleure erteilten Auflagen: Die Kita musste die Mängel sofort beseitigen. „Weitere unangemeldete Kontrollen werden folgen“, kündigt Marion Piek an.

Traurig, dass immer die Kinder die Leidtragenden sind

Unsere Leser sehen die Kündigung für Anne Jachtners Söhne mit gemischten Gefühlen. Mandy Zülsdorf findet es traurig, dass immer die Kinder die Leidtragenden seien. Das hatte auch Anne Jachtner selbst kritisiert. „Die Kita hat ein Problem mit mir. Trotzdem bestrafen sie meine Söhne, die nicht mehr mit ihren Freunden spielen können.“ Mittlerweile hat sie Tom und Toni-Niki nach Lindenberg in eine Kita gebracht. Sie hofft, dort besser mit Leitern und Erziehern klar zu kommen.

Warum tun das nicht mehrere Eltern, fragt sich Leserin Christine Meder. „Wenn mein Kind so eine Angst vorm Kindergarten hat, dass es nachts nicht schlafen kann, würde ich es da doch nicht mehr hin schicken...“ Andererseits ist „ein Kita-Wechsel an Orten mit nur einer Einrichtung natürlich schwierig“, räumt Leser Jörg Kerhoff ein. Tatsächlich nehmen als Folge des Streits noch drei weitere Familien ihre Kinder aus der Kita Altenhagen, so Anne Jachtner. Norbert Dawel hat dafür Verständnis: „Wenn man absolut nicht zufrieden ist, ist es der beste Weg, zu gehen. Es gibt ein Wahlrecht der Kita. Wir sind nur ein möglicher Anbieter.“ Dennoch will er die Verhältnisse natürlich verbessern. Bestünde unmittelbare Gefahr für die Kinder, würde umgehend gehandelt.

Weitere Beschwerden

Fünf weitere Eltern hatten sich beschwert und vom Streit, hygienischen wie pädagogischen Missständen und der schwierigen Atmosphäre in der Kita erzählt. Sie wollten aber anonym bleiben. „Einem weiteren Vater haben sie mit der Kündigung gedroht“, erzählt Anne Jachtner. Er habe in der Kita einen Bewertungsbogen aufgehängt, um die Zustände zu kritisieren. Und einer Mutter sei indirekt gedroht worden; sie solle keinen Ärger machen. Leser Jörg Weiser versteht die Angst der Eltern. Wenn die Kinder aus der Kita fliegen, könne sich das auf die Arbeit der Eltern auswirken. Norbert Dawel von JUL weist die Vorwürfe zurück. „Dass mit Kündigung gedroht wird, ist abwegig und nicht meine Art.“