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Tragödie am Straßenrand

Kastanien bluten und sterben dann

Tützpatz / Lesedauer: 2 min

Nachdem die Miniermotte langsam im Abmarsch ist, setzt Rosskastanien zwischen Tützpatz und Röckwitz ein neuer und weit schlimmerer Quälgeist zu.
Veröffentlicht:22.05.2015, 16:51

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Braune Flecken auf der Rinde, aus denen Schleim fließt, Risse in der Rinder, die zu großflächigen Löcher wachsen und schließlich gänzlich abgestorbene blattlose Bäume - welche Schäden das Bakterium Pseuomonas syringae pv. aesculi anrichtet, wenn es einmal anfängt, sich ins Gehölz der Kastanie zu fressen, kann man sehr anschaulich in einer noch jungen Allee zwischen Tützpatz in Richtung Röckwitz erfahren.

Vor etwa zwölf Jahren pflanzte die Gemeinde Tützpatz einseitig entlang der Plattenstraße eine Kastanienallee. Von rund 100 Bäumen sind bereits an die 40 befallen. Einige sind bereits kahl. Das Schlimme: Gegen dieses Bakterium gibt es noch kein Mittel. Aus den Niederlanden ist es 2007 eingewandert, hat sich bundesweit ausgebreitet und ist zur Plage geworden. Mittlerweile ist es auch in Vorpommern angekommen.

Schnelles Handeln geboten

Als Michael von Paepke vor einigen Tagen mit der Familie eine Radtour unternahm, ging es vorbei an dieser Jungallee. Da sah der Gemeindevertreter die vielen braunen Flecken mit Schleim bedeckt. Da im Internet über diese Krankheit gelesen hatte, wusste er sofort, weshalb die Kastanien bluteten und dass schnell gehandelt werden muss, um eine rasche Verbreitung zu stoppen. Er informierte die Gemeindevertreter.

Der Bürgermeister wurde beauftragt, sich mit dem Bauamt in Verbindung zu setzen. "Eigentlich hilft da nur, den Baum samt Wurzel heraus zu holen", sagt von Paepcke. Was den Abgeordneten und Landwirt besonders schmerzt: Die Jungkastanien waren alle schon recht groß, als sie ins Erdreich gesetzt wurden und kosteten dementsprechend. Pro Baum, so von Paepcke, könne man mit rund 500 Euro rechnen.