StartseiteRegionalNeubrandenburg„Kopfgeld“ ist gezahlt und Müllfrevler geständig

Überraschende Wende

„Kopfgeld“ ist gezahlt und Müllfrevler geständig

Holldorf / Lesedauer: 3 min

Über das weiße Sofa von Rowa redet inzwischen das ganze Land. Mit der ausgesetzten Prämie hat der Bürgermeister eine Menge Staub aufgewirbelt. Nun ist der Übeltäter zur Rede gestellt und die ganze Aktion hat ein überraschendes Ende gefunden.
Veröffentlicht:16.10.2014, 15:27

Artikel teilen:

Die Geschichte um das weiße Sofa von Rowa ist gut ausgegangen. Bürgermeister Mario Borchardt hatte mit seiner ausgesetzten Belohnung für Furore gesorgt. Aber es hat sich gelohnt. 100 Euro hatte das Gemeindeoberhaupt aus Holldorf auf einen Müllfrevler ausgesetzt. Der Übeltäter hatte sich seiner weißen kompakten Ledercouch auf dem Feuerwehrgelände entledigt. Bürgermeister Borchardt fehlten bei so viel Frechheit die Worte. Für sachdienliche Hinweise, die auf des Täters Spur führen würden, sollte es das Geld geben.

Das gab es jetzt auch und dennoch kam alles anders als geplant. Der Beitrag im Nordkurier hatte auch beim Radiosender Antenne MV für Diskussionen gesorgt. Die Radioleute setzten sich mit dem Bürgermeister in Verbindung. Moderator Timo Close und sein Morgenteam nahmen sich des Themas an. Am Donnerstag reiste Radiokollege Wetter Werner nun in die Gemeinde. Er wollte nicht nur über die Ereignisse in Rowa berichten, sondern hatte Geld dabei. Der Radiosender spendierte der Gemeinde das Kopfgeld, mit der Option, dieses einem guten Zweck zuzuführen. Am Ende lachten die Kinder der Ballwitzer Kita. Sie bekamen die 100 Euro und dürfen sich nun auf Weihnachtsgeschenke freuen, wie Erzieherin Janet Bahlke beschreibt.

Der Übeltäter ist inzwischen ebenfalls geständig, bestätigt Bürgermeister Mario Borchardt. „Ich habe schon mit ihm gesprochen“, so das Gemeindeoberhaupt. „Er hat sich Asche aufs Haupt gestreut und sich entschuldigt.“ Die 100 Euro Kopfgeld, die aus der Gemeindekasse fließen sollten, hat der Müllsünder selbst gezahlt. Der Zeuge, der den entscheidenden Hinweis geben konnte, hat das Geld bereits bekommen, so Borchardt. Jetzt kommen auf den Müllfrevler noch die Kosten der Entsorgung zu und „dann ist die Sache erledigt“.

Bürgermeister: Würde so etwas jederzeit wieder machen

Der Frieden im Dorf dürfte wieder hergestellt sein. Die kleine Geschichte, hatte jedoch eine große Wirkung. „Eine hoffentlich warnende Wirkung“, wie der Bürgermeister meint. „Ich wollte damit auch klar machen, dass wir so etwas nicht dulden“, betont Mario Borchardt. Dabei habe er keineswegs zum Anschwärzen anstiften wollen. Die Einwohner sollten aufgefordert werden, etwas für die Sauberkeit in ihren Dörfern zu tun. Das sei gelungen, meint das Gemeindeoberhaupt abschließend.

Mario Borchardt würde jederzeit wieder ein Kopfgeld aussetzen, wenn es noch einmal solche Vorkommnisse innerhalb seiner Gemeinde gibt. „Ich gehe rigoros dagegen vor.“ Die Gemeinde investiere schließlich jedes Jahr viel Geld, um die Dörfer sauber zu halten. Außerdem müsse sich niemand die Mühe machen, eine voluminöse Couch oder anderen Sperrmüll aufs Auto zu laden und diesen dann mit allerhand Manneskraft wieder illegal abzuladen. Sperrmüll kann zweimal im Jahr kostenlos beim Landkreis angemeldet werden und wird dann direkt vor der Tür abgeholt. Leichter kann sich eines kompakten Sofas wohl nicht entledigt werden...