Lauben-Einbrüche
Kleingärtner verlangen mehr Einsatz von der Polizei
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min
„Wird bei der Polizei mit zweierlei Maß gemessen?“ Diese Frage stellte der Neubrandenburger Marko Kardetzky nach einem Nordkurier-Beitrag über einen Wohnungseinbruch in Broda. Er wisse, dass jeder Einbruch ernst ist, so Kardetzky. „Aber ich muss auch feststellen, dass die Polizei in Neubrandenburg nicht jeden Einbruch gleich verfolgt“, schreibt er.
Als vor kurzem in der Anlage des Kleingartenvereins „Wiesenperle“, dessen Vorsitzender Marko Kardetzky ist, zwei Lauben aufgebrochen wurden, „ist die Polizei nur widerwillig zum Tatort gekommen“, schreibt er. Die Spurensicherung sei gar nicht gekommen. Alle weiteren Einbrüche „sollte man dann doch lieber gleich in der Wache melden“, gibt er die Polizei wieder und fragt: „Ist der Besitz der Kleingärtner in ihren Lauben nicht die gleiche Aufmerksamkeit und strafrechtliche Verfolgung wert? Sind die Kleingärtner und Laubenbesitzer Bürger zweiter Klasse?“
Polizei bestätigt: Wohnungseinbrüche sind wichtiger
Man nehme jeden Einbruch ernst, versichert Norbert Rieger, stellvertretender Leiter des Kriminalkommissariats Neubrandenburg. Aber bei einer Wohnung oder einem Einfamilienhaus werde ein Einbruch schon anders bewertet. Die Wohnung sei ein besonders geschützter Ort. „Wenn man nach Hause kommt und feststellt, da war einer, hat die Wohnung durchsucht, in persönlichen Sachen gewühlt, das ist
äußerst belastend“, weiß er.
Es werde jedoch auch jeder Einbruch in eine Gartenlaube bearbeitet. Ein Kollege befasse sich speziell damit. „Aber wir sind materiell, zeitlich und personell an Ressourcen gebunden“, so Norbert Rieger. Man versuche auch Spuren zu sichern. Aber die erfahrenen Kollegen könnten schon einschätzen, „ob es sich lohnt, die Technik zu holen“, erklärt er.