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Gedankenspiele auf dem Datzeberg

Lernen die Schüler bald im Einkaufscenter?

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Mit der Grundschule Datzeberg muss dringend etwas passieren. Sie ist marode, wenn auch innen mit viel Liebe ansehnlich gestaltet. Doch die Bausubstanz lässt zu wünschen übrig. Die Stadt prüft nun, wie es in Zukunft mit der Schulstätte weitergeht. Und hat gleich vier Varianten in petto.
Veröffentlicht:23.02.2015, 07:00
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Fenster und Heizung müssen dringen repariert werden, das steht auf der Prioritätenliste für die Grundschule Datzeberg ganz oben. Dirk Schwabe vom Städtischen Immobilienmanagement (SIM) in Neubrandenburg ist klar: Der Schulbetrieb muss laufen. Das heißt, kleinere Wartungsarbeiten sind unaufschiebbar, damit der Unterricht weitergehen kann.

Aber parallel dazu dreht sich das Gedanken-Karussell rund um das Gebäude, das schon Jahrzehnte auf dem Buckel hat. Der Schulstandort auf dem Datzeberg ist durch den Schulentwicklungsplan für den Landkreis, der bis 2020 reicht, nicht in Frage gestellt. Die Schülerzahlen bleiben laut Prognose stabil. Gut so, denken sich da die Datzeberger, die ihre Schule unbedingt behalten wollen. Aber so, wie sie jetzt aussieht, kann es mit dem Haus nicht weitergehen. Mehrere Zukunfts-Varianten würden laut Dirk Schwabe aktuell geprüft.

Das ist zum einen die Sanierung der Schule, zweitens ein Teilabriss der Schule und die Sanierung der übrig bleibenden Bausubstanz, drittens ein kompletter Neubau und viertens – und das klingt außergewöhnlich: Es wird in Erwägung gezogen, dass die Grundschule in eine frei stehende Immobilie auf dem Datzeberg einzieht.

Schulleiterin ist überrascht

Aber wohin? Da will sich Dirk Schwabe nicht recht festlegen, bringt aber die womöglich bald leer stehende Immobilie des Netto-Supermarktes und das nur spärlich belegte Datze-Center ins Gespräch. Wie realistisch diese Gedanken tatsächlich sind, da hält sich Schwabe aber bedeckt.

Ina Friese, Leiterin der Grundschule Datzeberg, zeigt sich von diesen Ideen ziemlich „überfahren“, wie sie auf  Nachfrage formuliert. Sie sieht insbesondere den Gedanken, die Schule ins Datze-Center umziehen zu lassen, sehr kritisch. „Man muss bedenken, dass wir seit 1991 eine Integrationsschule sind. Mehr als 40 Kinder haben wir derzeit allein im Diagnose-Förder-Bereich. Sie brauchen bestimmte räumliche Voraussetzungen“, sagt die Leiterin, die bezweifelt, ob dies alles im Datze-Center oder auch im Supermarkt-Gebäude in der Max-Adrion-Straße umsetzbar ist.

Außerdem hält Ina Friese das Ablenkungspotenzial für zu groß, die Kinder könnten nicht ordentlich lernen.  Für die Grundschulleiterin kommt eigentlich nur ein Neubau in Frage. Denn eine Renovierung würde wahrscheinlich den Kostenrahmen noch mehr strapazieren, spekuliert sie, zeigt sich aber weiter gesprächsbereit, um gemeinsam auch mit der Stadt eine Lösung zu finden.