StartseiteRegionalNeubrandenburgMietern in betreutem Wohnen droht Wasser- und Wärmesperre

Rechnungskonflikt eskaliert

Mietern in betreutem Wohnen droht Wasser- und Wärmesperre

Neubrandenburg / Lesedauer: 1 min

Nicht zum ersten Mal führt ein Konflikt zwischen Versorgungsunternehmen und Vermieter zum Äußersten.
Veröffentlicht:24.02.2017, 09:31

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Den Mietern einer betreuten Wohnanlage in der Großen Wollweberstraße soll am Dienstag um 9 Uhr wegen offener Rechnungen die Fernwärme und Trinkwasserversorgung abgedreht werden. Das wurde den Bewohnern am Donnerstag von den Neubrandenburger Stadtwerken mitgeteilt.

Zwar richten sich die Forderungen der neu.sw nicht an die Mieter, die ordnungsgemäß ihre Vorauszahlungen geleistet haben. Sie aber sind die Leidtragenden eines Konflikts zwischen dem Versorger und dem Vermieter, der Gesellschaft „Betreutes Leben und Wohnen“ (BLW).

Mieterbund übernahm offene Rechnung

Bereits im vergangenen Sommer hatte sich die Situation in gleicher Weise zugespitzt. Buchstäblich in letzter Minute wurde die Sperrung abgewendet, weil auf Vermittlung des Mieterbundes hin mehrere Bewohner sich bereitfanden, die geforderte Summe vorzustrecken.

Allerdings seien dann doch einige wieder „abgesprungen“, berichtet Rechtsanwalt Jochen Lansky, zugleich Vorsitzender des Mieterbundes. Letztlich habe der Verein die fast 1200 Euro aufgebracht, sie jedoch bis heute nicht zurück erlangen können. Ein weiteres Mal könne er nicht in dieser Weise einspringen.

Letzte Frist endete am Mittwoch

Die BLW zeigt sich derweil völlig überrascht. Die Geschäftsführerin sei erkrankt und der für die Vermietung zuständige Leiter im Urlaub, und von den Stadtwerken habe es keine Signale auf erneute Sperrungsabsichten gegeben. Den Konflikt erneut an die Öffentlichkeit zu bringen, werde als „rufschädigend“ empfunden.

Die Stadtwerke hingegen verweisen darauf, dass in jüngster Zeit mehrfach offene Forderungen aus den Abrechnungen für 2015 und 2016 angemahnt wurden, Fristen gesetzt und die Sperrung angedroht worden. Die mit „letztmaliger Mahnung“ gesetzte Frist sei am Mittwoch verstrichen.