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Museum räumt um

Neubrandenburg bekommt ein Lapidarium

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Diese Stücke passen in keine Vitrine: Das Neubrandenburger Museum verfrachtet gewichtige Zeitzeugen in den Klosterhof.
Veröffentlicht:15.04.2014, 12:00

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Für einen Elefanten reicht der Platz vielleicht nicht, aber ein anständiges Schwergewicht passt wohl schon auf diese Waage. Das Messinstrument, das im Hof des Franziskanerklosters steht, schreit geradezu danach, dass zwei Menschen gegenüber Platz nehmen und gucken, wer tiefer sinkt... Aber Halt! Das ist Stadtgeschichte. Die historische Stadtwaage ist das erste große Ausstellungsstück im Open-Air-Bereich des neuen Museum. Der restaurierte eiserne Waagebalken trägt die Jahreszahl 1632, das hölzerne Drumherum ist neu.

Während die Waage wegen ihrer Größe Regen und Schnee trotzen muss, liegen ein paar Meter weiter einige Ausstellungsstücke regensicher unterm Dach. Wo noch vor wenigen Tagen Skulpturen von Christina Rode ihre Winterpause verbrachte, entsteht jetzt nach und nach das Lapidarium des Museums. Der Begriff bezeichnet eine Sammlung von Steinwerken, aber in Neubrandenburg ist auch ein bisschen Metall dabei. Denn neben einem Stein aus dem Palais, das auf dem Markt stand, liegen Schienen der Lorenbahn, mit der 1945 die Trümmer aus der Innenstadt gefahren wurden.

Die Steinesammlung des Museums soll ebenfalls unters Regendach ziehen, sagt Museumsleiter Rolf Voß. Ebenso Postmeilensteine und eine Erinnerungstafel an die Restaurierung der Kirche. Ein Abstecher in den Außenbereich des Museums lohnt sich für Besucher also auch nach Verabschiedung der Skulpturen, denn nach der Kunst kommt die Geschichte.