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Viertorestadt verordnet sich Haushaltssperre

Neubrandenburg beschließt Millioneneinsparung

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Die Stadt kommt den Forderungen Schwerins nach. Grund dafür sind rund 100 Millionen Euro Altschulden. Doch die Stadtvertreter erhielten auch ein Geschenk.
Veröffentlicht:08.09.2016, 16:40

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Die Stadt Neubrandenburg hat sich weitere Sparmaßnahmen verordnet und kommt damit einer Forderung des Schweriner Innenministeriums nach. Die Stadtvertreter beschlossen am Donnerstag mehrheitlich eine Haushaltssperre, mit der weitere 1,2 Millionen Euro eingespart werden sollen. Zudem sind Mehreinnahmen von einer Millionen Euro eingeplant, die sich vor allem aus höheren Gewinnausschüttungen städtischer Unternehmen und höheren Steuereinnahmen ergeben. Erst mit dieser Gesamtentlastung von 2,2 Millionen Euro kann der Haushalt für 2016 in Kraft treten. Gespart werden soll quer durch alle Bereiche, größere Posten sind unter anderem im Bereich Städtebauförderung und bei den Zuschüssen für das städtische Immobilienmanagement geplant.

Hintergrund sind rund 100 Millionen Euro Altschulden, die Neubrandenburg bis 2011 zur Kreisgebietsreform angehäuft hatte. Das Ministerium hatte der Stadt eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zur Seite gestellt und angemahnt, man müsse den Sparkurs konsequent fortsetzen. Hohe Kassenkredite müssten abgebaut und finanziell wieder Handlungsspielräume gewonnen werden, hieß es in der Genehmigung des Ministeriums.

Die Stadtvertreter beschlossen auch die Annahme eines großen Kunstwerkes aus DDR-Zeiten als Sachgeschenk. Dabei handelt es sich um das sogenannte Vier-Tore-Relief, das als Wahrzeichen der Stadt am alten Radisson-Hotel am Markt hängt. Das Hotel soll abgerissen werden. Der Eigentümer will das etwa
5 Meter hohe und 14 Meter breite Kunstwerk aus Aluminium an einem neuen Einkaufszentrum nicht wieder anbringen und schenkt es der Stadt.

Die Arbeit des Bildhauers Gerd Werner (1944-2006) stammt aus dem Jahr 1973. Nach Angaben des Neubrandenburger Geschichtsvereins muss nach dem in Kürze geplanten Abbau erstmal der technische Zustand des Denkmals überprüft werden. Bisher ist auch unklar, ob und wo das Kunstwerk wieder aufgehängt werden könnte.