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Lokalfuchs

Neubrandenburg hat jetzt freies WLAN

Neubrandenburg / Lesedauer: 4 min

Seit Mittwoch besitzt Neubrandenburg schon wieder etwas, von dem viele andere Städte bislang nur träumen: Freies WLAN in der City. Davon können nicht nur Informations-Junkies profitieren, sondern auch Händler und Gastronomen.
Veröffentlicht:16.08.2017, 21:15
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Gut möglich, dass jetzt viele Besucher der Neubrandenburger Innenstadt die vielen Schönheiten der City gar nicht mehr richtig wahrnehmen. Weil Köpfe und Blicke nicht mehr frei geradeaus gerichtet, sondern geneigt sind – die Augen über dem Smartphone oder dem Tablet. Ganz sicher aber, die Neubrandenburger City besitzt seit Mittwoch Anziehungspunkte mehr, die bestimmt noch mehr Einheimische und Gäste in die Innenstadt ziehen – auch wenn diese neuen „Attraktivitäten“ gar nicht gut zu sehen sind. Denn seit Mittwoch lockt ein freier W-Lan innerhalb der Stadtmauer ein, mit dem zeitlich unbegrenzt im Internet gesurft werden kann. Der noch dazu einen Namen trägt, mit dem schon viele City-Besucher, Händler und Gastronomen etwas anfangen können: Lokalfuchs. Möglich gemacht hat das öffentliche Wi-Fi eine enge Zusammenarbeit zwischen Nordkurier, den Neubrandenburger Stadtwerken und der Stadtverwaltung.

Das freie WLAN heißt Lokalfuchs

Der „Lokalfuchs“ stellt sich für alle Nutzer komplett kostenfrei dar, die Anmeldung erfordert keine Registrierung oder gar die Herausgabe persönlicher Daten. Wer die Lokalfuchs-App immer noch nicht auf sein Smartphohe geladen hat, kann die ab jetzt mit dem gleichnamigen neuen W-Lan viel schneller und besser nutzen.

Immer mehr Städte entdecken für sich die Werbewirksamkeit von kostenlosen Einwahlpunkten, die jetzt auch in Neubrandenburg in der ganzen Innenstadt genutzt werden können. Immerhin: Im Nordosten kann Neubrandenburg jetzt in Sachen Free-W-Lan, mit Fug und recht als Vorreiter gelten. Der Nutzen liegt auf der Hand: Denn die öffentlichen Plätze werden so beworben und belebt. Eine Situation, von der beide Seiten profitieren, denn der besondere Service zieht neue Kunden und Passanten an und steigert deren Verweildauer. Dafür steigt der potenzielle Umsatz des Anbieters oder der umliegenden Geschäfte. Für Nutzer sind kostenlose W-Lan-Hotspots zudem eine Möglichkeit, ohne Kosten für mobile Datenflatrates unterwegs in der City im Internet zu surfen. Das spart Geld und kann außerdem eine schöne Alternative sein, wenn Wartezeiten zu überbrücken sind.

Lokalfuchs-App zeigt Angebote und Schnäppchen

Oder, um speziell in Neubrandenburg zu bleiben, nach Angeboten und „Schnäppchen“ auf der Lokalfuchs-App zu suchen. Die Nordkurier Mediengruppe hat eine Anwendung für Smartphones freigeschaltet, auf der Händler besondere Angebote zeigen können. Die für Nutzer kostenlose Lokalfuchs-App für das Smartphone navigiert kinderleicht durch die Viertorestadt und markiert, wo sich das Einkaufen und Nutzen von Dienstleistungen doppelt lohnt. Lieblingsangebot gefunden: dann einfach den auserwählten Laden ansteuern, QR-Code scannen und an der Kasse die Vorteile sichern. Die App ist ein Angebot im Rahmen der Initiative Lokalfuchs, das Händler und Dienstleister unterstützt, regionale Trümpfe auszuspielen. Auf der eingeblendeten Straßenkarte zeigen kleine Fuchssymbole den Weg zu einem der vielen Lokalfuchs-Partner. Als Oberzentrum der Region liegt Neubrandenburg im Fokus der Lokalfuchs-App. Doch auch in Altentreptow, Waren oder Prenzlau sind erste Vorteile verfügbar. Zug um Zug soll in den nächsten Wochen und Monaten der Geltungsbereich der App auf weitere Städte der Region erweitert werden. In Neubrandenburg jedenfalls haben sich schon rund 120 Partner auf die Lokalfuchs-App aufnehmen lassen.

Neubrandenburg ist Vorreiter

Noch hinken in Deutschland die allermeisten Städte – Neubrandenburg natürlich jetzt ausgenommen – in der Entwicklung öffentlicher Hot-Spots hinterher. Schuld daran ist die bis vor gar nicht langer Zeit in Deutschland geltende sogenannte Störerhaftung, die international nahezu einzigartig war. Diese besagte, dass die Betreiber von öffentlichen W-Lan-Zugängen – etwa Cafés, Restaurants oder Einzelhändler – zum Beispiel für den illegalen Download von Musikdateien durch den Nutzer haften müssen. Dabei hatten Experten am Europäischen Gerichtshof (EuGH) den Kritikern der alten Regelung neue Nahrung gegeben. Demnach sind Betreiber von öffentlichen W-Lan-Netzen nämlich nicht für Urheberrechtsverletzungen der Nutzer verantwortlich. Der Bundestag hat so auch vor wenigen Wochen die sogenannte Störerhaftung gekippt.

Als er von der Idee, in der Neubrandeburger City barrierefrei ins Internet gelangen zu können, sei er „überglücklich“ gewesen, sagte Oberbürgermeister Silvio Witt am Mittwoch. „Das kostenlos W-Lan gehört heute zur Infrastruktur einer Stadt wie Einkaufsmöglichkeiten und Kneipen.“