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Streit um HKB-Nebenkosten

Neuwoges weist Vorwurf der Abzocke von sich

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Die Klagen von Mietern im Neubrandenburger Haus der Kultur und Bildung über die hohen Nebenkosten kann der Vermieter so recht nicht nachvollziehen. Eine Prognose sei eben immer nur eine Prognose, heißt es bei der Wohnungsgesellschaft.
Veröffentlicht:28.03.2017, 16:38
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Die einzuhaltenden Bestimmungen des Denkmalschutzes, die eingebaute neue Technik und die vielen ungeplanten Einsätze des Wachschutzes im und am HKB macht der Geschäftsführer der Neubrandenburger Wohnungsgesellschaft (Neuwoges), Frank Benischke, unter anderem für die hohen Nebenkosten des erst vor wenigen Jahren komplett sanierten Gebäudes verantwortlich. „Die sind“, so der Chef des städtischen Unternehmens, „teilweise höher als ursprünglich angenommen und höher, als wir das den Mietern bei der Vertragsunterzeichnung prophezeit haben“. Aber, so Frank Benischke weiter, eine Prognose sei eben immer nur eine Prognose und biete keine hundertprozentige Sicherheit.

Hintergrund der Verteidigung sind die Klagen von Mietern des HKB über teilweise drastische Nachzahlungen von Nebenkosten für die Jahre 2014 und 2015, die ihnen ins Haus geflattert sind. So sollen die Betreiber des Turmcafés rund 14 000 Euro auf den Tisch legen, andere Mieter berichten von Nachzahlungen „weit im vierstelligen Bereich“. Bei Abschluss der Mietverträge – die meisten laufen über eine Frist von zehn Jahren – seien alle von erheblich niedrigeren Kosten ausgegangen, die nunmehr um mehr als 100 Prozent gestiegen seien. „Man hat das Gefühl“, so eine Mieterin, „dass der erheblich überteuerte Bau des HKB nun auf die Mieter abgewälzt werden soll“.

Eine Anschuldigung, die Neuwoges-Geschäftsführer Frank Benischke weit von sich weist. „Das HKB und insbesondere der Turm sind kein Wohnhaus und erst recht kein Niedrig-Energiehaus.“ Benischke verweist auf die harten Forderungen, die der Denkmalschutz an die Sanierer des Gebäudes gestellt habe. So seien angesichts der Bestimmung, die Betonfassade müsse in der ursprünglichen Bauweise erhalten bleiben, die Möglichkeiten der Wärmedämmung stark eingeschränkt gewesen. Zudem koste die Erhaltung der eingebauten „tollen Technik“, so Benischke weiter, eine Menge Geld. „Zwei Fahrstühle sind eben teurer als einer.“ Die Unternehmen, die für den Einbau der neuen Technik verantwortlich waren, würden sich laut dem Neuwoges-Geschäftsführer die Gewährleistung und Garantiezusage teuer bezahlen lassen. „Für Gewährleistungsarbeiten dürfen wir aber keine anderen Firmen an die Technik lassen.“ Deren Verträge laufen aber aus, für Abkommen mit anderen Firmen werden gerade Ausschreibungen vorbereitet, heißt es.