StartseiteRegionalNeubrandenburgParteien in der Ansicht über AfD-Ausladung gespalten

Neubrandenburger Demokratiefest

Parteien in der Ansicht über AfD-Ausladung gespalten

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Sollen sie rein oder raus? Der Umgang der Gewerkschaften mit der Alternative für Deutschland sorgt nicht nur unter den Nordkurier-Lesern für Diskussionen, sondern auch in der lokalen Politik.
Veröffentlicht:28.04.2017, 13:42
Artikel teilen:

SPD, Linke und die Grünen in Neubrandenburg zollen der Gewerkschaft Respekt für ihre Entscheidung, der Alternative für Deutschland (AfD) die Teilnahme am Demokratiefest am 1. Mai zu versagen. Einzig die CDU hält das für bedenkenswert. „Wir müssen akzeptieren, dass die AfD mehr als 20 Prozent der Stimmen bei der jüngsten Landtagswahl im Herbst erhalten hat“, so die Fraktionschefin der CDU in der Neubrandenburger Stadtvertretung, Diana Kuhk. Und weiter: „Man muss sich mit ihnen auseinandersetzen, aber das klappt nur schlecht, wenn die Partei ausgeladen bleibt.“

Die Ansicht der Neubrandenburger Christdemokraten spiegelt die Meinung der allermeisten Nordkurier-Leser wider, die in Leserbriefen oder Kommentaren bei Nordkurier-Online offengelegt wird. Auch dort hieß es, man dürfe einer Partei die Teilnahme nicht verbieten, eine offene Streitkultur wäre allemal besser als Schweigen. Und einige fühlten sich angesichts der Ausladung sogar an ganz vergangene Zeiten erinnert.

Dieter Kowalick, Geschäftsführer der Linkspartei in Neubrandenburg, hält die Nichteinladung der AfD – für richtig. „Viele ihrer Standpunkte sind mit denen der Gewerkschaft nicht vereinbar. Deshalb denke ich, es ist legitim, wenn die Gewerkschaft von ihrem Hausrecht Gebrauch macht und diejenigen, die sich gegen sie stellen, nicht einlädt.“ In das gleiche Horn stößt Michael Stieber, der Fraktionsvorsitzende der SPD im Neubrandenburger Stadtparlament. „Die Gewerkschaft kann doch einladen, wen sie will, schließlich ist das Demokratiefest ihre Veranstaltung.“ Die Grüne Franziska Richter, die in der Stadtvertretung sitzt, meint: „Solange in der AfD keine ganz klaren Abgrenzungen gegenüber rechtsextremistischen Positionen artikuliert werden, hat die AfD bei einem Demokratiefest, wo es auch um Toleranz geht, nichts zu suchen“.