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Schwimmlehrer schlagen Alarm

Trotz Unterrichts kann nicht jedes Kind schwimmen

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Angesichts tödlicher Badeunfälle wächst die Besorgnis. Auch für Neubrandenburg, wo jeder Drittklässer ein Jahr Schwimmunterricht unterm Hallendach bekommt, sehen Experten keinen Anlass zur Sorglosigkeit.
Veröffentlicht:20.07.2017, 19:00

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Experten warnen angesichts bundesweit etlicher tödlicher Badeunfälle in dieser Saison davor, dass trotz Schwimmunterrichts in der Schwimmhallle Neubrandenburg und trotz dreier von Rettungsschwimmern bewachter städtischer Strände (am Reitbahnsee, in Broda und am Augustabad) viele Kinder nicht schwimmen können. In der Müritz will die DRK Wasserwacht auf dieses Problem mit einer besonderen Aktion aufmerksam machen.

Unterricht in der Schwimmhalle

Neben städtischen Grund- und Förderschulen kommen auch Klassen aus Neverin, Burg Stargard, Groß Nemerow, Neustrelitz, Friedland und Holzendorf zum Schwimmuntericht in die Schwimmhalle. Regelmäßig gebe es weitere Nachfragen aus dem Umland, erfuhr der Nordkurier aus dem Rathaus. „Die Möglichkeiten sind nicht überall so gut wie bei uns.“ Umso mehr wisse man die komfortable Situation zu schätzen, dass Neubrandenburger Kinder in der 3. Klasse Schwimmunterricht erhalten.

Ziel ist der Schwimmpass, für den eine Strecke von 200 Metern geschwommen und auch eine Aufgabe tauchend gelöst werden muss, erklärt Mayk Baudert, verantwortlicher Schwimmlehrer an der Grundschule Süd. Doch manches Kind hat nach einem Jahr Unterricht noch seine Probleme selbst mit der „Seepferdchen“-Prüfung, die 25 Meter Schwimmen und das Heraufholen eines Gegenstandes aus schultertiefem Wasser erfordert.

Fehlende Konzentration und Disziplin

Mit mehr als 25-jähriger Erfahrung kann Baudert seinen – von Fachkollegen geteilten – Eindruck untermauern, dass die motorischen Fähigkeiten vieler Grundschüler nachgelassen haben. Im Gegenzug ist mehr Angst im Spiel: etwa davor, im Wasser die Augen zu öffnen oder sich Duschwasser auf den Kopf prasseln zu lassen. „Das sind Dinge, die man ganz einfach zu Hause ausprobieren kann“, sagt der Lehrer. Auch Konzentration und Disziplin kommen schnell abhanden – erst recht angesichts großer Klassen, in denen die Fähigkeiten der einzelnen Schüler nun mal sehr unterschiedlich ausgeprägt sind.