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Feuerwehren

Üben für die gefährlichen Einsätze

Ballin / Lesedauer: 2 min

Kurz vor 13 Uhr am Sonnabend. In Ballin heulen die Sirenen auf. Feuerwehren fahren aber nur eine Minute später auf den Gutshof, zwar mit Blaulicht und Sirenengeheul, jedoch schnell ist klar: Hier übt der Gefahrgutzug der Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises Mecklenburg-Strelitz.
Veröffentlicht:19.11.2007, 09:25

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Kurz vor 13 Uhr am Sonnabend. In Ballin heulen die Sirenen auf. Feuerwehren fahren aber nur eine Minute später auf den Gutshof, zwar mit Blaulicht und Sirenengeheul, jedoch schnell ist klar: Hier übt der Gefahrgutzug der Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises Mecklenburg-Strelitz. Es gehe ganz praktisch ums Lernen, macht Zugführer Thomas Tschirch den angetretenen Kameraden klar. Die gut 40 Feuerwehrleute kommen aus den Freiwilligen Wehren Lindetal und Neustrelitz. Bei gefährlichen Einsätzen überall im Landkreis werden sie gerufen. Das notwendige Zusammenspiel muss deshalb geübt werden. Am Vormittag dreht sich schon mal alles um die Theorie, denn nur mit profundem Wissen über die Wirkungen von gefährlichen Gütern und der richtigen Handhabung ihrer Ausrüstung können die Männer und Frauen ihre gefährlichen Einsätze gut meistern.

Das Szenario für die Übung erläutert der Einsatzleiter: Es hat einen Salpetersäureunfall gegeben. Ein Traktor mit dem leckgeschlagenen Hänger muss abdichtet werden, denn die Chemikalie ist sehr gefährlich und die Dämpfe könnten tödlich sein.

Der Zug wird in "Abschnitte" unterteilt. Die erste Gruppe sichert den Unfallort ab. Sie muss Absperrungen ziehen und auch ein Löschtrupp steht bereit. Während die Stangen mit den rot-weißen Absperrketten eingeschlagen werden, bereiten sich die drei Trupps vor, die die Abdichtung der Leckage vornehmen sollen.

"Die Jungs können sich den Chemikalienschutzanzug nicht allein anziehen", erläutert Peter Adomeit von der Feuerwehr Lindetal. Wer im CSA, wie der besagte Anzug bei den Fachleuten heißt, arbeitete, braucht unbedingt Helfer. In die Stiefel können die Männer noch allein schlüpfen und auch das Atemgerät bekommen sie zur Not noch selbst geschultert. Doch dann muss die grüne oder braune Gummihaut über die Flaschen angezogen werden. Schutzmaske und Helm gehören ebenfalls zur Ausrüstung. Alles muss mit äußerster Sorgfalt passieren. Das Visier darf nicht beschlagen. es wird deshalb besonders präpariert. Auch der Funk darf nicht ausfallen. Vom Einsatzleiter wird alles genau kontrolliert und notiert, wann welcher Kamerad wie lange im Einsatz ist. Er entscheidet, wann die Trupps zurückgerufen werden.

Schon allein das Tragen des CSA ist anstrengend, doch es muss auch noch gearbeitet werden. Mit riesigen Handschuhen wird mit einem Säurekissen das Leck am Wagen abgedichtet. Dann der Rückruf. Im dritten Abschnitt warten die Kameraden mit einer mobilen Dusche, um die gefährlichen Stoffe zu beseitigen. Dann ist der Übungseinsatz vorbei.

Die Beobachter sind im großen und ganz zufrieden. Kreiswehrführer Josef Augustin lobt das Engagement der Kameradinnen und Kameraden des Zuges, die immer zur Stelle sind, wenn es "richtig" gefährlich wird.