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Himmelfahrt mal ganz anders

Von Männern und ihren Minis

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Was machen neun Männer am Herrentag? Sie schnappen sich ihre Mini-Bikes samt Anhänger und sorgen für Aufsehen.
Veröffentlicht:25.05.2017, 18:00
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Wenn sie um die Ecke biegen, ist ihnen die Aufmerksamkeit sicher: Neun Männer machten sich am Donnerstagmittag auf ihre lange Reise durch Neubrandenburg mit ihren Mini-Bikes. Das sind Fahrräder in Miniatur-Form – kleine Räder, kleine Übersetzung und ein kleiner, und einziger, Gang. Sie starteten in der Robert-Koch-Straße in der Oststadt. Der erste Halt war nur wenig später, am Rewe-Parkplatz, wo sie vom Nordkurier aufgegabelt wurden. Da standen nun die neun Herren mit ihren neun Minis und fast jeder zog noch einen Hänger hinter sich her: einen Musikwagen für die gute Laune, einen Werkstattwagen für die Pannen zwischendurch, zwei Bierwagen gegen Durst, ein Schatzkistenwagen mit integrierter Kühlbox fürs Grillfleisch und natürlich auch einen Grillwagen gegen Hunger. Der sollte dann ein paar Stunden später auf dem Marktplatz zum Einsatz kommen.

Mit den Mini-Bikes hatten einst die Freunde Jan Daum und Thomas Strobel begonnen. Nach und nach sei die Truppe immer größer geworden. Seit 2011 sind sie mit ihnen zu Himmelfahrt unterwegs. „Die Bikes gibt es auch nicht im Laden zu kaufen“, erklärten sie. Einst sollten die Räder für den amerikanischen Markt produziert werden, dann waren die Freunde auf sie aufmerksam geworden. Mühsam machten sie sich auf die Suche nach den Gefährten – und fanden sie auch, vorzugsweise im Internet. Mit den Minis ist man den Herren zufolge etwa fünf Stundenkilometer schnell und es ist zu treten, was das Zeug hält. Doch beim ersten Versuch aus dem Stand fielen viele Tester um, sagte Mathias Golz, der gleich vormachte, wie es richtig geht: mit Schwung.

Die Männer hatten sich ihre Tour in einzelne Etappen eingeteilt. Vom Marktplatz aus wollten sie weiter Richtung Kulturpark, um letztlich im Augustabad den Abend zu verbringen. Eine Idee für den nächsten Wagen für 2018 haben die Herren aber auch jetzt schon: einen Erste-Hilfe-Wagen, denn die Strecke am See vom Badehaus zum Augustabad habe es in sich. Einige von ihnen haben glücklicherweise dick gepolsterte Sättel. „Nach dem erstem Mal war an Sitzen am nächsten Tag nicht zu denken“, erinnerte sich Paul Aheimer, wenngleich es in seiner Truppe auch ganz Hartgesottene gibt: Sie fahren mit einem schmalen Rennradsattel, mit Rennrad-Schuhen und mit Klick-Pedalen. So frönen sie ihrer Radl-Lust.