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Polizeistatistik

Weniger Ladendiebe als früher in Neubrandenburg

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Von wegen, es wird immer mehr geklaut. Die Zahl der Langfinger geht laut der Statistik der Polizei jedenfalls zurück. Eine Sache bereitet der Polizei aber besondere Sorgen.
Veröffentlicht:28.07.2017, 06:35
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Die Zahl der ertappten Ladendiebe in Neubrandenburg ist nicht gestiegen. Das zumindest empfindet Michael Schröder, der Geschäftsführer der Werbegemeinschaft Neubrandenburger Innenstadt. Großen Alarm schlagen will der Vertreter der Ladenbesitzer nicht. „Nicht mehr und nicht weniger Ladendiebe als in der Vergangenheit“, so sein Fazit.

Jedenfalls könne er nicht bestätigen, was die Partei Alternative für Deutschland (AfD) dieser Tage für einen großen Skandal hält: Die Zahl der ertappten Ladendiebe in Mecklenburg-Vorpommern sei enorm stark gestiegen. „Das“, weiß Schröder, „trifft in unseren Geschäften in der City nicht zu“. Dabei sind sich Schröder und „seine“ Ladenbesitzer darüber im Klaren, nur einen Bruchteil der Ladendiebe auch zu erwischen. „Viel wird erst bei den Inventuren am Jahresende entdeckt“, so Schröder. Fachleute gehen sogar noch einen Schritt weiter und behaupten, 90 Prozent der Ladendiebstähle werden gar nicht erst polizeibekannt.

Kaum noch Altersgrenzen

Schröders Einschätzung deckt sich mit der Statistik der Polizei. Die zählte in den ersten sechs Monaten des Jahres 285 abgeschlossene Ermittlungsverfahren nach Ladendiebstählen. 732  waren das im gesamten vergangenen Jahr, 708 mal wurden Langfinger im Jahr 2015 erwischt. Dabei scheint es kaum noch Altersgrenzen nach oben zu geben. Selbst Neubrandenburger jenseits der 70 Jahre stecken ein, ohne zu bezahlen. 26 hoch betagte Frauen und Männer ließen sich dabei im vergangenen Jahr ertappen.

Fakt ist aber – der Anteil „nichtdeutscher“ Ladendiebe ist in Neubrandenburg höher als deren Anteil an der gesamten Bevölkerung. Unter den 542 Erwischten im Jahr 2016 waren immerhin 115 Frauen, Männer und Kinder, die keine n deutschen Pass besitzen. Und noch ein Fakt bereitet der Polizei Sorgen, denn zunehmend mehr Kinder und Jugendliche bedienen sich in den Geschäften: Von den 542 Ladendieben im vergangenen Jahr waren mehr als 140 Jungen und Mädchen bei der Tat noch jünger als 18 Jahre.