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Nachwuchs-Sorgen

Angler wollen Jugend mit Gratis-Angeln ködern

Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Zwar gibt es in der Neustrelitzer Region bei den Petrijüngern zunehmend mehr junge Angler. Aber die Sorgen um den Nachwuchs sind längst nicht bei allen Vereinen ad acta gelegt. Ein Neustrelitzer Verein prescht nun mit einer Idee vor.
Veröffentlicht:13.04.2015, 06:00

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Angeln ist im Land der tausend Seen beliebt. Mehr als 1200 Petrijünger gibt es allein im Neustrelitzer Umland in Vereinen. Problem nur: der Freizeitspaß lockt fast nur ältere Semester ans Wasser. „Uns fehlt der Nachwuchs. Wollen wir als Verein weiter existieren, müssen wir uns verjüngen“, sagt etwa Karsten Schmidt, Vorsitzender vom Angelverein Kiefernheide. Lediglich drei Jugendliche gibt es im Verein, der ansonsten mit fast 90 Mitgliedern auf recht gesunden Beinen steht.

Die Nachwuchssorgen sind nicht neu und betreffen längst nicht nur die Angler. „Wir wissen, dass wir uns mit Anderen sozusagen um die Jugend kabbeln“, so Schmidt. Dass es schlichtweg weniger Jugendliche als früher gibt, kann man nicht ändern. Aber attraktivere Angebote könne man als Verein auf die Beinen stellen. In der Fragen wollen die Angler aus Kiefernheide nun nach vorne preschen. 

Die Statistik zeigt aufwärts

Die Neuheit ist ein Vereinsbeschluss, wonach jedem jungen Angelanfänger eine Ausrüstung gestellt werde. Leihweise, aber kostenfrei. „Die Kinder brauchen nur noch die Würmer ausbuddeln und es kann losgehen“, sagt Hering. Am 26. April lädt der Verein von 9 bis 11 Uhr Jungangler bis 14 Jahre an den Neustrelitzer Stadthafen zum Ausprobieren ein.

Schon seit einigen Jahren versuchen die Anglervereine mehr Jugendliche zu „ködern“. Und so düster wie in der Vergangenheit sieht Torsten Zell vom Kreisangelverein die Lage auch gar nicht mehr. Maßnahmen wie kostenfreie Angelkarten oder beitragsfreie Mitgliedschaften für die Jugend, die der Kreisverein trägt, würden langsam greifen. Gab es in den 19 Vereinen im Neustrelitzer Umland 2012 nur 36 Jungen und Mädchen, so stieg die Zahl 2013 auf 60 und im Vorjahr auf 94 Jugendliche an. „Und dieses Jahr wird es wieder einen Anstieg geben“, kann Zell bereits eine Tendenz anhand der ausgegebenen Angelkarten ausmachen.

Vom Landesanglerverband werde die Strelitzer Gratis-Mentalität dabei auch kritisch gesehen. „Man sieht aber, dass es funktioniert“, hält Zell der Kritik entgegen. In Zeiten, in denen Sport- und Angelvereine mit Gameboy und Co. in Konkurrenz stünden, müssten neue Wege gegangen werden. Ein Schnupperangeln allein reiche nicht aus. Wichtig sei, dass sich in den Vereinen jemand findet, der für die Jugend den Hut auf hat. Die Petrijünger aus Kiefernheide haben seit neustem nun jedenfalls einen Jugendwart.