MST 44 – Bäume um bis zu 60 Prozent ausgedünnt
Bürger fordern Ersatz für stümperhaften Beschnitt
Neustrelitz / Lesedauer: 2 min
Im November vorigen Jahres hatten Mitarbeiter der Kreisstraßenmeisterei zwischen Göhren und Grauenhagen die Alleebäume beschnitten. Viele Bäume sind jedoch offenbar verloren. „Die sind hin, da ist nichts mehr zu retten“, erklärte Ralf Bäßler. Der ausgebildete Meister der Forstwirtschaft und Baumgutachter war am Donnerstagabend auf einer Einwohnerversammlung in Göhren gebeten worden, über die abgelaufenen Grünpflegearbeiten an der Kreisstraße nach Grauenhagen sein Urteil abzugeben. Und das fiel vernichtend aus.
Demnach wurden Bäume um bis zu 60 Prozent ausgedünnt. „Ab 40 Prozent reden wir eigentlich schon von einer Fällung“, so der Fachmann. Wenn der Straßenbaulastträger – in diesem Fall der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte – seiner Verkehrssicherungspflicht nachkommt, sei das absolut in Ordnung. Allerdings seien die Arbeiten an der MST 44 bis auf wenige Ausnahmen stümperhaft ausgeführt worden, ging Bäßler mit den zuständigen Landschaftspflegern hart ins Gericht.
Mehr als 30 Bürger aus Göhren, Grauenhagen und den umliegenden Dörfern waren erschienen. Auch Amtsvorsteher und weitere Vertreter aus der kommunalen Politik waren gekommen. Einzig ein Vertreter vom Landkreis fehlte. Die Absage sei mit zu weiten Wegen im Kreis und wegen der Terminansetzung außerhalb der Bürozeiten begründet worden. „Schade, aber die Absage spreche wohl für sich“, hieß es dazu aus den Reihen.
Denn in der Versammlung ging es nicht darum, einfach nur Dampf abzulassen, sondern vor allem um die Suche nach Lösungen. Es müsse nun darum gehen, dass eine Wiederholung eines solchen Falles verhindert wird. „Ich finde, dass für Ersatz gesorgt werden muss, und zwar hier vor Ort. Dahingehend müssen wir dem Landkreis auf die Füße treten“, forderte Florian Walther aus Grauenhagen. Ines Diederich wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es einen gut gefüllten Alleen-Fonds im Land gebe, der jederzeit angezapft werden könne. „Das ist eben nur mit bürokratischen Hürden verbunden“, erklärte sie. In diesen sauren Apfel müsse der Landkreis nun mal beißen.
Wegen der aus Sicht der Beschwerdeführer unsachgemäßen Baumpflegearbeiten hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Anzeige erstattet. Zudem sei der Bürgerbeauftragte des Landes eingeschaltet, erklärte Diederich.