Zufalls-Fund
Der Silberschatz vom Brückentinsee
Wokuhl / Lesedauer: 2 min
Ein jahrzehntelang verschollener Silberschatz ist jetzt gefunden worden. Die Frühjahrsstürme und der Regen sorgten auf der „Schatzinsel“ im Brückentinsee für eine kleine Sensation. Der Sturm hatte nämlich Bäume umgelegt mitsamt dem Wurzelwerk. Und in diesem Bereich eines der Bäume lag dann der Batzen Silber. Der Regen spülte wohl noch Erde weg, so dass es eines Tages silbrig blitzte, just als man auf der Insel mit Aufräumarbeiten in diesem Areal beschäftigt war.
Die einzelnen Teile des Schatzes, die ursprünglich mal in Ölpapier eingewickelt wurden, waren stark miteinander verklebt, dass der Packen, so wie er war, weggetragen werden konnte. Hoch zum Inselhotel, dort legte man das wertvolle Gut auf einen Terrassentisch.
Vor ein paar Jahren wurde danach schon mal gesucht
Pächterin Barbara Karge und ihr Koch Tino Graf wussten sofort, was sie da vor sich hatten. Denn schon im Jahr 2008 wurde nach dem Silberschatz des letzten Eigentümers der Insel, Baron von Wolf, gesucht. Sogar sein Sohn, Gert Freiherr von Wolf, war bei einer der Schatzsuchen dabei. Er war auch zugegen, als nach dem Krieg das Silber der Familie vergraben wurde. Und wie sich jetzt herausstellte, hatte man die korrekte Stelle um nur zwei Meter verfehlt.
Jahrelang dachte niemand mehr an den Schatz. „Wir sind davon ausgegangen, dass ihn längst jemand entdeckt hat“, berichtet Barbara Karge. Und nun dieser Zufallsfund. Zum Glück ließen sich die einzelnen Teile gut aus dem Paket lösen. Zum Vorschein kamen Messer, Löffel und Gabeln in verschiedenen Größen, Suppenkellen, große und kleine Teller, Saucieren, Leuchter, Dosen, Zigarettenetui, Cocktailshaker und eine Wolfsfigur – alles aus Silber.
Insgesamt wurden 191 Teile gefunden. Darunter Stücke, in die Jahreszahlen eingraviert waren, 1815, 1914 und 1915. Eine Woche hatte das Servicepersonal, immer, wenn zwischen der eigentlichen Arbeit Zeit dafür war, das Silber geputzt. Und jetzt glänzt es wieder. Auch wenn man beim Berühren der Teile immer noch das Öl spürt, das die Stücke so viele Jahrzehnte vor Schaden bewahrt hat.