Ziel heißt überleben und ankommen
Extremsportler trotzten Nässe und Kälte
Wesenberg / Lesedauer: 2 min
Bei nasskalten sechs Grad Lufttemperatur und rund 12 Grad Wassertemperatur hat am Sonntagmorgen in Wesenberg einer der härtesten Ausdauerwettkämpfe der Welt begonnen: der Ötillö Swimrun 1000 Lakes. 366 Männer und Frauen aus 20 Ländern wollten in den Wäldern zwischen Wesenberg und Rheinsberg in nassen Klamotten und Schuhen 43 Kilometer zurücklegen, darunter zehn Schwimmkilometer. Mit dabei waren Die eisernen Zwei, wie sich Sven Truderung aus Neustrelitz und Thomas Tausendfreund aus Userin im Wettkampf nannten.
"Ich bin etwas aufgeregt", sagte Sven Truderung wenige Minuten vor dem Start. "Man weiß gar nicht so richtig, worauf man sich eingelassen hat." Beide sind noch nie so weit geschwommen und haben das Schwimmen nur zwei Mal trainiert. "Wir setzen auf mentale Stärke." Als Ziel hatten sich die Männer "überleben und ankommen" gesteckt. Sieben Stunden, 51 Minuten und zwölf Sekunden nach dem Startschuss überquerten beide als 94. von 183 Zweier-Teams die Ziellinie.
Schon nach dem zweiten See gaben rund 20 Teams in Drosedow unterkühlt und entkräftet auf. Einige schleppten sich auf allen Vieren an Land. In Decken gehüllt wärmten sie sich zitternd am Kamin des Schlosshotels Drosedow und sammelten bei warmen Getränken und Snacks wieder Kraft. Nur 101 Teams meisterten die volle Distanz. Der Sieg ging nach Schweden. Pontus Lindberg und George Bjälkemo schafften die Strecke in vier Stunden, zwei Minuten und zwei Sekunden. Jasmina Glad-Schreven und Thomas Schreven aus Finnland liefen fünf Minuten nach ihnen ein und gewannen damit die Mixed-Kategorie. Schnellstes Damen-Team waren Diane Sadik aus der Schweiz und Fanny Danckwardt-Lillieström aus Schweden mit fünf Stunden, 33 Minuten und 45 Sekunden.