StartseiteRegionalNeustrelitzGärtner können sich die Nachbarn aussuchen

Trotz Leere wählerisch

Gärtner können sich die Nachbarn aussuchen

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Der Kleingartenverein an der Neustrelitzer Kirschenallee nimmt den Leerstand von 36 Parzellen ziemlich gelassen. Verpachtung um jeden Preis? Das steht nicht zur Debatte. Wer nicht reinpasst, wird auch nicht aufgenommen.
Veröffentlicht:17.02.2015, 12:08

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Von wegen Kleingartenanlage im Winterschlaf: In den Parzellen an der Neustrelitzer Kirschenallee herrscht auch mitten im Februar reges Treiben. „Eigentlich ist bei uns das ganze Jahr über Bewegung“, sagt  der Vereinsvorsitzende Karlheinz Henning, „Herr“ über immerhin 200 Parzellen.

Dass 36 davon gerade ohne Hüter sind, ist für den Vorsitzenden kein Anlass zu übergroßer Besorgnis. Ein Verpachten um jeden Preis kommt für den Verein nicht in Frage. „Das muss schon passen.“ Da haben sich auch schon Enttäuschungen eingestellt. Etwa, wenn jemand den Garten offenbar nur zum Feiern brauchte. Auch einem Mann, der in der Anlage einen Wohnwagen abstellen wollte, wurde eine Absage erteilt.

Indessen hat sich in den vergangenen Monaten auch der eine oder andere langjährige Pächter aus der Anlage verabschiedet. Die Investition für die nunmehr gesetzlich geforderte Abwasserentsorgung kann sich nicht jeder leisten. Mindestens 1000 Euro müssen eingesetzt werden – das ist für viele kein Pappenstiel mehr.

Rehe werden in ungenutzten Parzellen sesshaft

Sorgen treiben die Kleingärtner indessen dennoch um. In der Anlage an der Kirschenallee wird zunehmend Wildfraß beobachtet. Rehe sind hier heimisch geworden. Sie ziehen sich tagsüber in die ungenutzten Parzellen zurück und nachts tun sie sich dann an Gemüse und Obstbäumen gütlich.

Ein anderes Problem kann hoffentlich in diesem Jahr noch aus der Welt geschafft werden. Bei starkem Regen verlieren die Kleingärtner seit Jahren regelmäßig den Boden unter den Füßen. In diesem Jahr sollen nun in der Kirschenallee die Arbeiten an der Kanalisation fortgesetzt werden. Danach bekommt hoffentlich so schnell keiner mehr dort nasse Füße.